2.500 Euro Schrottprämie sollen Neuwagenkauf ankurbeln

Auch die Kfz.-Steuer wird zum 1. Juli umgestellt / Autoindustrie profitiert von Konjunkturpaket

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Von Wolfgang Mulke

13. Jan. 2009 –

Ab sofort können sich Käufer von Neuwagen über eine satte Prämie freuen, wenn sie ihr altes Fahrzeug im Gegenzug auf den Schrottplatz bringen. Voraussetzung ist, dass der bisherige Wagen wenigstens neun Jahr alt ist und seit einem Jahr dem Halter gehört. In diesem Fall schießt die Bundesregierung 2.500 Euro zum Kauf eines neuen Autos zu. Auch hier gilt eine Bedingung. Der Neuwagen muss zumindest die Abgasnorm Euro-4 erfüllen. Die Regelung läufig bis Ende Dezember 2009.

 

1,5 Milliarden Euro sieht das zweite Konjunkturpaket für die so genannte Umweltprämie vor. Davon könnten bis zu 700.000 Autokäufe finanziell gefördert werden. Die Subvention wurde in anderen Ländern bereits erfolgreich erprobt. In Frankreich ging die Zahl der Neuzulassungen nach Einführung der Bonuszahlung im Dezember beispielsweise weit weniger zurück als in anderen Ländern.

 

Es muss nicht zwangsläufig ein völlig neues Modell erworben werden. Die Regelung gilt auch für Jahreswagen, also für sehr junge gebraucht Autos, die vor allem von Händlern mit einer Tageszulassung oder von den Beschäftigten der Autowerke angeboten werden. Zuletzt waren die Verkaufszahlen der deutschen Autofirmen deutlich zurückgegangen. Von der Prämie erhofft sich die Branche nun wieder einen Aufwind. Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, freut sich denn auch über „ein richtiges Signal zur richtigen Zeit“.

 

Die Details der praktischen Umsetzung sind noch offen. Klar ist allerdings, dass der alte Wagen weder im Inland verkauft, noch an Exporthändler abgegeben werden darf. Das Fahrzeug muss komplett zerlegt werden. Der Bundesverband der Entsorgungswirtschaft sieht kein Problem, Herr des erwarteten Andrangs zu werden. Denn in Deutschland können vorhandene Demontageanlagen derzeit nicht ausgenutzt werden, weil viele schrottreife Autos noch nach Osteuropa oder Afrika verkauft werden. Kritik kommt vom umweltorientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die Prämie werde an keinerlei Umweltkriterien geknüpft und sei daher Augenwischerei.

 

Der Autoindustrie soll auch durch die vorgezogene Umstellung der Kfz.-Steuer auf die Beine geholfen werden. Ab dem 1. Juli soll die Steuer neu gestaffelt werden. Je weniger Abgase ein Auto produziert, desto geringer sind die Abgaben. Fällig werden dann zwei Euro pro Gramm CO2-Ausstoss, wobei eine Basismenge des Klimagases steuerfrei bleibt. Zugleich gibt es eine Mindestbesteuerung. Für Altfahrzeuge gilt aber eine Übergangsfrist bis 2013.

 

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