Abgasskandal wird für Volkswagen richtig teuer

Betroffene Autos sollen nachgebessert werden – VW stellt 6,5 Milliarden Euro für Serviceleistungen zur Seite

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09. Okt. 2015 –

Der Volkswagen Konzern hat einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vorgestellt. Betroffen sind laut VW etwa fünf Millionen Fahrzeuge die nun zu „Servicemaßnahmen“ zurück in die Werkstatt sollen. VW hat deshalb bereits 6,5 Milliarden Euro zurückgestellt.

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass VW eine Software einsetzt, um die Abgaswerte ihrer Autos zu manipulieren. Die Aktie stürzte ab, der Wertverlust ist immens. Der Skandal hat dem Volkswagenchef Martin Winterkorn und mehreren Top-Managern den Job gekostet.  Seitdem bemüht sich der Konzern das verloren gegangene Vertrauen seiner Kunden zurückzugewinnen.

Nun soll es einen Rückruf der von der Manipulation betroffenen Autos geben. Betroffene Autohalter sollen in den nächsten Wochen schriftlich darüber informiert werden, dass "das Abgasverhalten ihres Fahrzeugs in Kürze nachgebessert werden kann“, teilte das Unternehmen mit. Wem das zu lange dauert, der findet auf der Internetseite von VW Gewissheit, ob das eigene Auto von der Manipulation betroffen ist.Der Autobauer hat einen Internetdienst für seine Kunden eingerichtet. Durch die Eingabe der Fahrgestellnummer kann ermittelt werden, ob der eigene Wagen einen der betroffenen EA 189-Dieselmotoren hat.

Für die Reparaturen an den Autos hat der Konzern bereits eine beachtliche Geldsumme zurückgestellt. 6,5 Milliarden Euro plant Volkswagen für die Umrüstung von Fahrzeugen ein. Ob das Geld jedoch ausreichen wird, um die Folgen des Skandals abzudecken, wird sich zeigen. Einem Bericht der „Automobilwoche“ zufolge ist die Summe nur für Serviceleistungen vorgesehen. Mögliche Schadensersatzforderungen, Prozesskosten etc. kämen noch oben drauf.

Noch ist VW finanziell gut aufgestellt. Trotz des massiven Kurseinbruchs der Aktie hat der Konzern große Geldreserven vorzuweisen. Laut Spiegel Online ca. 23 Milliarden Euro. Abzüglich der Kosten für die Serviceleistungen bleiben noch etwa 16 Milliarden. Experten rechnen nun mit Klagen, die ein Vielfaches der vom US Justizministerium geforderten 18 Milliarden Dollar (ca. 16 Milliarden Euro) betragen könnten. Grund ist, dass Verbraucher mit Sammelklagen Schadensersatz von Volkswagen verlangen wollen. Welche Dimension die Klagen tatsächlich annehmen werden, bleibt abzuwarten.

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