Autofahrer nicht schikanieren
Dobrindts Tempo 30-Plan - Pro von Hannes Koch
17. Feb. 2016 –
Der moderne Mensch ist nicht nur Fußgänger, Rad- oder Bahnfahrer. Oft benutzt er auch das Auto. Und zwar nicht, um den Globus zu ruinieren, sondern weil es ein schnelles, bequemes und billiges Transportmittel ist. Auch wenn Ökologen das ungerne hören: Autofahren kann Lebensqualität bedeuten. Diese sollte die Regierung nicht zu sehr einschränken.
Deshalb liegt Verkehrsminister Alexander Dobrindt in diesem Fall mal richtig mit seiner Initiative. Es muss mehr Tempo-30-Zonen dort geben, wo sie nötig sind – vor Kindertagesstätten, Schulen, an Bushaltestellen, in belebten Einkaufsstraßen - überall, wo viele Menschen auf engem Raum unterwegs sind. Das gilt auch für die Unfallschwerpunkte, die ja bekannt sind.
Zur Regelgeschwindigkeit sollte Tempo 30 aber nicht werden. Denn es gibt jede Menge gut ausgebaute Hauptstraßen, auf denen man problemlos 50 fahren kann, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Hier zu reglementieren wäre Schikane - oder der schlecht kaschierte Versuch, das Aufkommen an Gebühren für Geschwindigkeitsübertretungen zu erhöhen.
Bei der Straßenverkehrsordnung geht es um die Sicherheit im Verkehr. Wer das Auto als Fortbewegungsmittel aus ökologischen Gründen zurückdrängen will, sollte sich die angemessenen Mittel suchen und beispielsweise zur Stadtplanung greifen. Mehr Radwege oder ein attraktiverer öffentlicher Nahverkehr könnten durchaus helfen.