Autoindustrie von gestern

Kommentar zum Ethik-Standard der Autoindustrie von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

15. Apr. 2014 –

Von Herstellern moderner Technik erwartet man eigentlich etwas anderes. Nicht nur bei den Ingenieurleistungen sollten sie auf der Höhe sein, sondern auch sozial. Der neue Ethikkodex der Autoindustrie lässt hier jedoch zu wünschen übrig.

 

Die großen Autokonzerne wie VW und Ford haben sich auf einen gemeinsamen Mindeststandard verständigt, der deshalb aber den kleinsten gemeinsamen Nenner beschreibt. Auch die weltweiten Zulieferfirmen der Fahrzeughersteller sollen künftig mehr Umweltschutz betreiben und die Gesetze zu Löhnen und Arbeitszeiten in den jeweiligen Ländern einhalten. Eigentlich müssten das Selbstverständlichkeiten sein. Und manche andere Unternehmen sind da schon weiter. Die Modekette H&M beispielsweise will durchsetzen, dass die Beschäftigten in ihren Zulieferfabriken künftig existenzsichernde Löhne erhalten. Das ist in vielen Fällen deutlich mehr Geld als die kärglichen Mindestlöhne, die in den Gesetzen stehen.

 

Die Autokonzerne gehören nicht zu den Vorreitern, was akzeptable Arbeitsbedingungen betrifft. Das liegt auch daran, dass die Zustände in der Produktionskette dieser Branche bisher kein öffentliches Thema sind. Anders bei Kleidung oder Mobiltelefonen fragen die Konsumenten - in diesem Fall die Autofahrer – kaum nach den Produktionsbedingungen der Fahrzeuge. Deshalb wähnen sich die Hersteller noch relativ ungestört.

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