Bauern vor Milchgipfel skeptisch

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Von Wolfgang Mulke

25. Sep. 2009 –

Die Bauern sehen das Angebot eines Milchgipfels bei Bundeskanzlerin Angela Merkel skeptisch. Es sei fraglich, ob das Treffen in der kommenden Woche nicht allein aus wahltaktischen Gründen unterbreitet wurde, sagte der Chef des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, am Freitag in Berlin.

Die Proteste der unter einem enormen Preisdruck leidenden Viehhalter sollen deshalb weiter laufen. Der Lieferboykott gegenüber den Molkereien wurde jedoch vorerst gestoppt. Insgesamt 500 Millionen Liter Milch haben die europäischen Landwirte in den letzten 16 Tagen vernichtet. Das macht sich schon im Preis bemerkbar. An den Rohstoffmärkten kostet der Liter Frischmilch laut Schaber derzeit 36 bis 38 Cent. Die Landwirte in Deutschland bekamen zuletzt nur noch zwischen 20 und 27 Cent, zu wenig für eine kostendeckende Betriebsführung.

Trotz der gestiegenen Preise beharrt der BDM auf seiner Forderung, die Milchproduktion EU-weit zu steuern, damit die Landwirte stabile Erlöse einplanen können. Die momentan etwas bessere Situation werde sonst bald wieder beendet, warnte Schaber.

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