Billig hat Grenzen

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

28. Sep. 2009 –

Zaubern kann niemand. Die noch jungen Billiganbieter auf dem Strommarkt 
können es natürlich auch nicht. Es gilt auch hier das Prinzip, dass ein
Produkt nicht dauerhaft mit Verlust verkauft werden kann. Sonst rutscht
das Unternehmen in die roten Zahlen und verschwindet schnell wieder vom
Markt. Für die Kunden ist es ärgerlich. Denn sie müssen sich entweder
auf steigende Preise einstellen, damit ihr Anbieter rentabel arbeiten
kann, oder sie müssen sich einen anderen Lieferanten suchen. Strom ist
nun einmal teuer. Dafür sorgen die Erzeugungs- und Verteilungskosten
sowie die hohe Abgabenlast, die politisch aus verschiedenen Gründen
gewollt ist. Der Staat braucht die Einnahmen und will seine Bürger
zugleich zum Energiesparen zwingen.



Auch wenn die Dumpinganbieter bald aufgeben müssen und sich das
Preisniveau aller Stromunternehmen angleicht, ist die kein Argument
gegen den Wettbewerb. Ohne Konkurrenz könnten die vier großen Konzerne
nach belieben schalten und walten. Die wenigen unabhängigen Wettbewerber
begrenzen die Preismacht des Oligopols zumindest etwas. Außerdem
funktionieren manche Geschäftsmodelle auch ohne Discountcharakter. Die
Ökostromanbieter rechnen offenkundig besser, gewinnen trotzdem an Kunden
und Stärke. Denn neben dem Preis ist für eine begrenzte Zahl von
Verbrauchern sauberer Strom wichtiger als billige Energie.

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