Dobrindt könnte forscher sein

Dobrindts Tempo 30-Plan - Contra von Wolfgang Mulke

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Von Hannes Koch

17. Feb. 2016 –

Der Streit um Geschwindigkeitsbeschränkungen ist so fast so alt wie die Bundesrepublik. Bis 1957 durften Autofahrer so schnell unterwegs sein wie sie wollten. Erst dann wurde innerorts Tempo 50 zum Limit. Das eine Begrenzung nötig ist, wird niemand mehr ernstlich bestreiten. Die Unfallstatistik bestätigt dies. 1955 kam auf 120 Autos ein Unfalltoter. Gemessen am heutigen, viel höheren Pkw-Bestand bedeutete dies weit mehr als 300.000 Verkehrstote im Jahr. Auch wenn der Vergleich eine Überspitzung darstellt, illustriert er doch die segensreiche Wirkung des Tempolimits. Es ist das effektivste Mittel für mehr Sicherheit auf den Straßen.

 

Gleiches gilt für die wachsende Zahl von Tempo-30-Zonen. Gerade in Wohngebieten mit oft engen Straßen sind höhere Geschwindigkeiten eine Gefahrenquelle. Aber auch auf vielen Hauptverkehrsadern könnte ein rigideres Tempomanagement für weniger Stress und weniger aggressive Fahrweisen sorgen. Deshalb wäre eine starke Ausweitung der 30er Zonen überall dort angezeigt, wo Unfallschwerpunkte erkennbar werden. Tempo 30 sollte zur angemessenen Regelgeschwindigkeit werden, Tempo 50 oder mehr nur noch eine zu begründende Ausnahme darstellen. So forsch will Verkehrsminister Alexander Dobrindt jedoch nicht vorgehen.

 

Gerade in den Ballungsgebieten sind die Straßen in den Stoßzeiten so verstopft, dass Autofahrer ohnehin selten auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h kommen. So viel würde sich also gar nicht ändern. Nur entspannter und sicherer ginge es auf den Straßen zu.

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