Europas Herausforderung

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

21. Jul. 2015 –

Jugendarbeitslosigkeit ist in vielen Ländern ein großes Problem. Auch in Deutschland gingen in den letzten Jahrzehnten immer wieder Tausende Schulabgänger bei der Lehrstellensuche leer aus. Daran haben auch viele gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften wenig geändert. Erst eine gute Lage am Arbeitsmarkt insgesamt und die sinkenden Schülerzahlen sorgten für Entlastung. Heute finden fast alle ausbildungsfähigen Berufseinsteiger auch einen Ausbildungsplatz.

 

Es sind also eher die wenig beeinflussbaren Faktoren, die hier zum Erfolg führen, auch wenn das duale Ausbildungssystem in Deutschland vorbildlich ist. Nicht umsonst kopieren es andere Länder oder übernehmen zumindest Teile davon. Doch die inakzeptabel hohe Jugendarbeitslosigkeit im Süden und Norden Europas lässt sich nur in den Griff bekommen, wenn die Wirtschaft so gut läuft, dass die Arbeitskraft und der Einfallsreichtum der jungen Menschen wieder gefragt sind. Bis dahin ist es in den betroffenen Regionen aber noch ein weiter Weg.

 

Das Engagement der Wirtschaft für mehr Ausbildung in Spanien oder Portugal ist lobenswert und auch in Griechenland notwendig. Doch mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein kann dabei aufgrund der gewaltigen Probleme nicht heraus kommen. Selbst die milliardenschweren staatliche Programme bringen nur wenig, wenn die Wirtschaft nicht floriert. Dafür zu sorgen, ist Europas große Herausforderung.

 

 

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