Finanziell sind die meisten Bürger bester Dinge

Wegen der niedrigen Zinsen wird weniger gespart. Sparkassen fordern höhere Sparförderung durch den Staat.

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Von Wolfgang Mulke

24. Okt. 2013 –

Die meisten Haushalte sind mit ihrer finanziellen Lage derzeit zufrieden. 57 Prozent der vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) befragten Bürger halten sie für gut oder sehr gut. Nur elf Prozent sprechen von einer schlechten Kassenlage. Jeder vierte erwartet in den kommenden zwei Jahren eine weitere Verbesserung der persönlichen Situation. „Das ist ebenfalls ein Spitzenwert“, stellt DSGV-Chef Georg Fahrenschon fest. Die Aussagen spiegeln die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wider.

 

Dagegen geht die Sparbereitschaft deutlich zurück. Im Moment legen die Deutschen von 100 Euro Nettoeinkommen 10,30 Euro zurück. Vor fünf Jahren waren es noch 11.50 Euro. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend“, warnt Fahrenschon, „denn die Ersparnisse fehlen den Menschen später.“ Als Grund für die geringere Sparsamkeit nennen die Sparkassen das niedrige Zinsniveau. Nur Immobilien, Wertpapiere und Gold werden von den Verbrauchern noch mehrheitlich als gute Anlageprodukte genannt. Die vielen sicheren Sparformen vom Sparbuch bis zur Lebensversicherung werfen zu wenig ab.

 

Die Sparkassen fordern vom Bund, dass der Staat die bei ihm eingesparten Zinsen an die Kleinsparer zurückgeben soll. Dazu plädiert der Verband für eine kräftige Anhebung der Einkommensgrenzen für die Wohnungsbauprämie, der momentan bei 25.600 Euro Jahresverdienst bei Alleinstehenden und dem doppelten Betrag bei Eheleuten liegt. Laut Fahrenschon wären Beträge von 35.000 und 70.000 Euro angemessen. Auch die Riester-Rente sollte nach Ansicht der Sparkassen stärker gefördert werden. Sie fordern eine höhere Grundzulage von 200 Euro und eine Kinderzulage von 400 Euro. Außerdem soll die Förderung auf alle Bürger ausgeweitet werden. Bislang sind Selbständige davon ausgeschlossen.

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