Freiheit kostet
Kommentar zur Ukraine von Hannes Koch
23. Feb. 2014 –
Alles hat seinen Preis – diese Alltagsweisheit bewahrheitet sich jetzt bezüglich der Ukraine. Das alte Regime bricht zusammen, die Opposition übernimmt die Macht. Nun muss sich Europa für den Neuaufbau finanziell engagieren.
Polen, Frankreich, Deutschland und die anderen EU-Staaten sind in der Verantwortung für die Ukraine. Denn die EU hat sich in den vergangenen Wochen auf die Seite der regimekritischen Bürgerbewegung gestellt. Das sichtbarste Zeichen dieser Parteiname war die Reise unter anderem von Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier nach Kiew. Diese Intervention trug dazu bei, dass sich die Regierung Janukowitsch auflöste.
Jetzt aber wird der Blick frei auf die Wirtschafts- und Finanzkrise der Ukraine. Der Staatsbankrott scheint nicht allzu fern. Die Währungsreserven schwinden, für die demnächst anstehende Rückzahlung von Krediten fehlt das Geld. Würde die aktuelle, politisch labile Situation in den ökonomischen Zusammenbruch führen, geriete das Land möglicherweise außer Kontrolle. Eine soziale Katastrophe und bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen könnten die Folge sein. Das jedoch kann nicht im Interesse Europas liegen. Freiheit kostet – nicht nur für die, die sie erkämpfen, sondern auch für die, die die Kämpfer unterstützen.