Härtere Zeiten

Kommentar von Wolfgang Mulke

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Von Wolfgang Mulke

07. Jul. 2008 –

Die Autokäufer reagieren allmählich auf die hohen Ölpreise. Statt auf ein flottes Design achten die Kunden beim Händler nun auf einen geringen Verbrauch. Bereitwillig wechseln viele Käufer sogar die Fahrzeugklasse und nehmen ein kleineres Modell, das sparsamer ist. Was Appelle an die Vernunft der Bürger und die Produktpolitik der Industrie nicht bewirken konnten, schafft der Preis für das Benzin spielend. Die Deutschen fahren sparsamer, was dem Klima hilft.

Auf die Industrie kommen härtere Zeiten zu. Der Inlandsabsatz stagniert und verliert durch den Trend zu kleineren Fahrzeugen an Wert. Zudem ist der lukrative Markt für Dienstwagen, insbesondere große und leistungsstarke Limousinen, bedroht, wenn die Bundesregierung diese Käufe stärker besteuert. Mercedes, BMW und die anderen verdienen vor allem in diesem Segment das meiste Geld. International steht die deutsche Industrie noch prächtig da. Anhaltend hohe Spritpreise dürften die Nachfrage nach Luxuswagen irgendwann dennoch dämpfen.

Als Antwort rüsten die Firmen bei der Energieeffizienz der Fahrzeugflotten nach. Spät, aber gewaltig wollen die deutschen Hersteller hier Vorbild werden. Vielleicht wird aus dem Sitzenbleiber noch ein Streber. Noch ist es nicht zu spät dafür.


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