Mehr Geld nach Westen

Kommentar zur Armut von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

25. Aug. 2014 –

Für Städte wie Bonn, Köln, Frankfurt/M. oder Bielefeld sind die Ergebnisse der neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ernüchternd. Viele Bürger und Politiker dort glauben, dass es ihnen gutgeht. Und doch ist Armut erschreckend verbreitet – wenn man die im Vergleich zu den Einkommen hohen Lebenshaltungskosten einbezieht. Dies muss ein wichtiger Befund sein, wenn es um die Neudefinition des Länderfinanzausgleichs geht.

 

Dabei gilt es rational zu bleiben und nicht ungerecht zu werden. Ja, nach Ostdeutschland ist in den vergangenen 25 Jahren sehr viel Geld geflossen. Glücklicherweise haben diese Mittel auch Besserung bewirkt. Manchen ländlichen Regionen und Städten geht es wieder leidlich gut, Arbeitsplätze entstehen, die Bevölkerungszahl steigt, kleiner Wohlstand entsteht. Trotzdem aber ist der Osten im Durchschnitt noch schlechter dran als der Westen.

 

Gleichzeitig jedoch kommen manche der alten Industriestädte Westdeutschlands aus ihrer Misere nicht heraus. Und auch in Ballungsgebieten, wo viele Arbeitsplätze in der Medienbranche, der Verwaltung und anderen Dienstleistungen entstanden sind, werden hunderttausende Bürger sozial an den Rand gedrängt. Mehr Anstrengungen des Staates, mehr öffentliches Geld und eine gewisse Umschichtung der Ost-West-Finanzen sind hier dringend nötig.

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