Munter muss nicht teuer sein

Sparserie Teil 6: Discountapotheken und der gute alte Sportverein helfen beim Sparen

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Von Wolfgang Mulke

31. Jul. 2008 –

Jahrzehntelang ärgerten sich die Deutschen über teure Medikamente. Jenseits der Grenzen waren zum Beispiel Schmerzmittel deutlich günstiger als hierzulande. Doch inzwischen ist der Wettbewerb in Gang gekommen, zumindest bei den rezeptfreien Arzneien. Denn die klassische Apotheke an der Ecke hat Konkurrenz bekommen. Nach dem Vorbild der Discounter mischt die Easyapotheke den Markt auf. Aus dem bisherigen Versandhändler wird langsam der Pillen-Aldi nebenan. Bislang 20 Kooperationspartner treten unter dem Markennamen auf. Preissenkungen von bis zu 50 Prozent verspricht das Unternehmen. Ein bekanntes Schmerzgel wird beispielsweise für knapp neun Euro angeboten, fast ein Drittel günstiger als der oft übliche Apothekenpreis. Auch die Drogeriemarktkette Drospa drängt in das Geschäft. Per Versand liefert der Filialist Aspirin & Co und wirbt mit Preisnachlässen von bis zu 45 Prozent.

Auch die Bestellung im Internet kann günstiger sein als der Kauf in der Apotheke. Allerdings sind die Angebote durchaus nicht immer preiswerter. Es gilt inzwischen auch in der Gesundheitsbranche, dass der Kunde verschiedene Offerten vergleichen sollte. Beim Onlinekauf droht noch ein weiteres Problem. So warnt die Bundesapothekerkammer vor gefälschten Arzneien aus dem weltweiten Netz. Bei als seriös geltenden Anbietern wie der niederländischen Versandapotheke müssen sich die Verbraucher wohl keine Sorgen machen. Doch bei dubiosen Firmen, die Muskelmacher oder Potenzmittel ohne Rezept frei Haus liefern wollen, ist das Risiko gepanschter Ware groß.  

In vielen Haushalten gehören Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine oder Calcium mittlerweile zur Grundausstattung. Doch bei einer normalen Ernährung ist die Ausgabe dafür überflüssig. Das gilt insbesondere für Kinder, wie die Stiftung Warentest jüngst ermittelt hat. Von 23 Produkten, die dem Nachwuchs angeblich auf die Sprünge helfen, sind nur fünf bedingt geeignet, weil nicht schädlich. „Sie sind jedoch überflüssig“, stellen die Experten fest. Dabei kosten die Präparate oft mehr als zehn Euro pro Päckchen. 30 Millionen Euro werfen Eltern so jährlich zum Fenster heraus.

Bewegung und eine gute Ernährung halten gesund. Sport kann ganz schön ins Geld gehen. Teure Funktionskleidung oder Accessoires gehören für viele modebewusste Verbraucher dazu wie die Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Neben der Überwindung sind diese Kosten für manchen Menschen die große Hemmschwelle auf dem Weg zu einer besseren Kondition. Es gibt auch preiswerte Wege zu einem durchtrainierten Körper. Der gute alte Sportverein gehört dazu. Längst haben sich die Vereine den Wünschen der meisten Menschen angepasst und bieten auch für den Breitensportler Kurse und Trainingsmöglichkeiten. Nebenbei bilden sich dort auch rasche Freundschaften, so dass ein doppelter Gewinn entsteht. Auch einige Hochschulen haben ihr Sportangebot für alle geöffnet. Die Kurse sind günstig, aber eben nicht an jedem Uni-Standort verfügbar. Ob es geht und wie das Angebot aussieht, kann mit einem Anruf an der nächsten Hochschule geklärt werden. Die Angestellte Franziska Anders schwört auf den Hochschulsport. Neun Euro pro Monat kostet ihre Sportart Finswimming, bei der man wie ein Walfisch per Flossenschlag das Weite sucht. „Das hält nicht nur fit, sondern hilft auch beim Knüpfen sozialer Kontakte“, sagt die 24-jährige.

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