Nicht mal Portokasse

Kommentar zu KiK von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

18. Jul. 2014 –

1.570 Millionen Euro Umsatz hat die Textilkette KiK im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Und 2014 laufen die Geschäfte noch besser, erklärte Eigentümer Erivan Haub vor kurzem. Nun aber streitet sich KiK über Entschädigungszahlungen in der Größenordnung von einer Million Euro. Kaum zu verstehen ist, warum die Manager angesichts eines so lächerlichen Betrages nicht großzügiger sind.

 

Es geht um Entschädigungen für die Familien von 254 Fabrikarbeitern, die bei der Produktion unter anderem für KiK in Pakistan starben. Eine knappe Million Euro hat die deutsche Firma schon überwiesen. Anwälte der Opfer fordern aber mehr, vielleicht eine weitere Million. Doch KiK scheint den Anspruch zurückzuweisen. Dabei steht das Unternehmen in der Verantwortung – als Auftraggeber, und weil die teilweise schlechten Bedingungen, miesen Löhne und langen Arbeitszeiten Bestandteile der Kalkulation sind. Es hat seinen Preis, wenn in KiK-Geschäften Hosen, Hemden und T-Shirts nur wenige Euro kosten.

 

Verantwortung bedeutet auch, für Fehler geradezustehen. Selbst, wenn sie nicht eindeutig zuzuordnen sind. Sich dagegen drücken zu wollen, ist nicht nur mitleidlos, sondern auch dumm. Denn manche Verbraucher fragen sich: Will ich bei herzlosen Händlern kaufen?

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