Pech

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

02. Mär. 2009 –

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder haben Pech mit ihren Gehaltsverhandlungen. Beim letzten Mal 2006 war der Aufschwung noch nicht in den Länderkassen angekommen. Allzu hohe Forderungen konnten deshalb nicht durchgesetzt werden. Diesmal  mussten die Gewerkschaften mitten in eine veritable Wirtschaftskrise hinein verhandeln. Auch da lassen sich schwer Argumente für einen kräftigen Aufschlag finden. So gesehen ist das nun erzielte Ergebnis noch ansehnlich.

Von dem großen Erfolg, den Verdi-Chef Frank Bsirske nun spricht, kann nicht die Rede sein. Nach jahrelangem Kaufkraftverlust wird diesmal zwar die Teuerungsrate mehr als ausgeglichen. Doch der reale Lohnzuwachs beträgt nur wenige Euro. Im kommenden Jahr sieht es nicht viel besser aus. Nur auf dem Papier stimmt das Ergebnis. Da wurden alle Ziele erreicht: Ein Sockel, damit vor allem die Geringverdiener etwas vom Abschluss haben und eine Lohnerhöhung, die prozentual mit der von Bund und Kommunen mithalten kann. Bsirske verschweigt aber lieber, dass letztere im vergangenen Jahr einen satten Zuschlag obendrauf bekamen.

Viel mehr war in der aktuellen Lage nicht drin. Mit Härte wären die Gewerkschaften nicht weiter gekommen. Denn mit jedem Tag Verzögerung werden die Folgen der Wirtschaftskrise sichtbarer und das hätte die Verhandlungsposition und die Kampfbereitschaft der Basis immer weiter geschwächt.

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