Schwere Zeiten

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

31. Mär. 2009 –

Die wirtschaftliche Bilanz der Ära Hartmut Mehdorns kann sich sehen lassen, auch wenn die Veröffentlichung der jüngsten Bilanzzahlen angesichts der Rücktrittsofferte des Vorstands zur Nebensache geriet. Im vergangenen Jahr stieg der Konzerumsatz um 6,8 Prozent auf über 33 Milliarden Euro. Beim Amtsantritt vor zehn Jahren war nicht einmal die Hälfte. Als Gewinn blieben 1,3 Milliarden Euro bei der Bahn hängen. 1999 stand ein Verlust von 1,5 Milliarden Euro in den Büchern. Mit den Erträgen kann das Unternehmen auch ohne Börsengang seine Eigenkapitaldecke aufstocken. Auch der Schuldenabbau schritt 2008 voran. Der Konzern steht mit fast 16 Milliarden Euro in der Kreide.

Die Bahn ist mit rund 240.000 Beschäftigten eines der größten Unternehmen Deutschlands. Der Personentransport auf Nah- und Fernverkehrstrecken ist mit gut zwölf Milliarden Euro Umsatz längst nicht mehr der stärkste Geschäftszweig. Die weltweiten Logistikleistungen erbringen mit nahezu 15 Milliarden Euro inzwischen weit mehr ein. Dazu kommen noch Trassengebühren, das Bahnhofsgeschäft, die Energieproduktion und andere Dienstleistungen.

Doch die Wirtschaftskrise hat auch die Bahn teilweise erfasst. Im Personenverkehr merkt das Unternehmen noch keine großen Veränderungen. Dafür brechen der Güterverkehr und das weltweite Logistikgeschäft derzeit ein. 35.000 Cargowaggons stehen derzeit still, weil sie nicht gebraucht werden. Finanzchef Diethelm Sack will deshalb auch keine Prognose für die nähere Zukunft abgeben.



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