Strategiewechsel?

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

02. Apr. 2009 –

Erstaunlich schnell präsentiert die Bundesregierung einen neuen Bahnchef. Der bisherige Daimler-Vorstand bringt als einer von wenigen Topleuten zumindest auf dem Papier alle Voraussetzungen für den schwierigen Posten mit, auch wenn er bislang mit dem Schienenverkehr nichts zu tun hatte. Grube kennt als Automann den Verkehrsmarkt, die weltweiten Logistikketten und ist mit der Führung eines großen internationalen Konzerns vertraut. Darüber hinaus hat der Manager durch seine frühere Tätigkeit beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern DASA Erfahrungen im Umgang mit der Politik. Der Mehdorn-Nachfolger stand vermutlich schon länger auf der Wunschliste möglicher Kandidaten, denn spätestens im nächsten Jahr wäre der alte Bahnchef wohl ohnehin abgelöst worden.

Viel interessanter als die Person ist das Programm. Nutzt der Bund die Gelegenheit zu einem Strategiewechsel? Die Bahn soll sich laut Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee stärker auf die Dienstleistungsqualität in Deutschland konzentrieren. Das kann durchaus als kleiner Rückzug von den weltweiten Aktivitäten des Konzerns gedeutet werden. Die Fahrgäste würden es sicher danken, wenn die Bahn sich stärker um ihr wohl kümmert, den Verkehr ausbaut, pünktlicher wird und ein gutes Angebot zu vernünftigen Preisen bietet.

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