Versicherungen betonen Stabilität

Bankenkrise trifft die Branche nur begrenzt / Zinsentwicklung bereitet Sorge

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Von Wolfgang Mulke

26. Mär. 2009 –

Die deutschen Lebensversicherungen verweisen trotz Börsencrash und maroden Banken auf eine stabile Anlage der Kundengelder. „Die Finanzkrise ist keine Versicherungskrise“, betont der Chef des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft /GDV), Jörg von Fürstenwerth. Die Unternehmen leiden zwar auch unter den fallenden Börsenkursen und müssen beträchtliche Werte abschreiben, doch der Großteil der Kapitalanlagen wird als sicher angesehen. „Die Lebensversicherungen sind stabil“, sagt der Spartenexperte beim GDV, Maximilian Zimmerer.

Die Bundesbürger sparen mit gut 100 Millionen Lebensversicherungsverträgen für das Alter. Insgesamt verwalten die Versicherungen ein Kundenvermögen von 1.200 Milliarden Euro. Bei der letzten Krise 2002 wurden die Unternehmen arg gebeutelt, weil sie zum Teil zu viel in Aktien investiert hatten. Das brachte manche Versicherung an den Rand der Pleite. „Aus den Fehlern haben wir gelernt“, beteuert Fürstenwerth. Inzwischen spielen Aktien bei der Anlagestrategie nur noch eine geringe Rolle. Der Anteil an den Kapitalanlagen ist auf unter fünf Prozent gedrückt worden.

85 Prozent der Vermögenswerte haben die Versicherungen in festverzinsliche Wertpapiere oder Anleihen und Pfandbriefe gesteckt. „Wir betrachten Bankanlagen als sicher“, erläutert Zimmerer. Der GDV glaubt, dass keine große Bank von einer Insolvenz bedroht ist und die staatlichen Rettungsschirme ihre Wirkung entfalten. Bei einer Pleite, zum Beispiel der Hypo Real Estate, wären allerdings auch für die Versicherung alle Pläne Makulatur.

Noch können die Unternehmen laut GDV auch die garantierte Verzinsung der Lebens- und Rentenverträge erwirtschaften. Die Überschussbeteiligung blieb 2008 noch auf vergleichsweise hohem Niveau, weil die Versicherungen einen internen Ausgleich zwischen guten und schlechten Jahren vornehmen können. Doch wie sich die Erträge der Versicherten weiter entwickeln, will der GDV nicht vorhersagen. Sorge bereitet der Branche neben der noch immer unbewältigten Krise die Zinsentwicklung. Weltweit sind die Leitzinsen auf ein extrem niedriges Niveau gesunken. Auf Dauer könne dies Folgen für die Überschussbeteiligung haben, räumte Zimmerer ein.

Halbwegs stabil sind auch die nackten Geschäftszahlen der Branche. Die Lebensversicherer konnten das Beitragsaufkommen 2008 um knapp ein Prozent auf rund 80 Milliarden Euro steigern. In diesem Jahr rechnet der Verband mit einem Minus von bis zu drei Prozent, weil viele Verträge auslaufen und damit Prämienzahlungen entfallen. Die Schaden- und Haftpflichtsparte zeigt sich stabil. Allerdings kämpfen die Autoversicherer mit Verlusten. 300 Millionen Euro setzten die Anbieter im letzten Jahr zu, auch weil große Hagelschäden die Bilanz drückten. Die private Krankenversicherung leidet unter der Gesundheitsreform. Lediglich 50.000 neue Kunden schlossen 2008 eine Vollversicherung ab.





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