Weiter Weg

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

18. Aug. 2009 –

Deutschland will erklärtermaßen „weg vom Öl“. Der Weg ist noch weiter, als viele denken. Insbesondere der Straßenverkehr wird noch viele Jahre auf das schwarze Gold angewiesen sein. Alternative Antriebe wie die Brennstoffzelle oder der Elektromobil werden den Verbrennungsmotor noch lange nicht ersetzen können. Eine Million Elektrofahrzeuge sollen zwar bis zum Jahr 2020 verkauft werden. Doch das sind gerade einmal zwei Prozent der gesamten Fahrzeugflotte. Sonderlich ambitioniert ist das Ziel daher nicht, schon gar nicht aus Sicht des Klimaschutzes.

Wenn der CO2-Ausstoß des Verkehrs tatsächlich dauerhaft stark gesenkt werden soll, geht dies nur durch die Entwicklung sparsamer Modelle und die Einsicht der Verbraucher in den Kauf derselben. Es ist ja nicht nur die Schuld der Autokonzerne, dass große und verbrauchsstarke Limousinen das Straßenbild lange beherrschten. Es sind die Käufer der Karossen, die eine unnötige Umweltbelastung für das persönliche Fahrvergnügen in Kauf nehmen. Der Benzinpreisschock 2008 zeigt schon Wirkung. Sparmobile verkaufen sich immer besser. Die neue Auto-Umweltliste zeigt, dass die Käufer der besten Modelle keineswegs auf Komfort verzichten müssen.

Die Industrie kann also saubere Autos bauen. Damit sie es auf der gesamten Breite aber auch tut, sind Verbraucher und Staat gefragt. Die einen können ihre Kaufentscheidung an die Umweltverträglichkeit des Fahrzeugs koppeln. Der Staat kann durch die Kfz-Steuer oder schärfere Grenzwerte Hersteller zum Besten aller zwingen. Dann gelingt es VW und Co vielleicht auch einmal, die japanischen Serienmeister in der Hitliste der Sparmobile vom Thron zu stoßen.


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