Wenig Einsicht

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

24. Mär. 2009 –

Einsicht in eigene Fehler ist nicht unbedingt eine Stärke von Bankern. Statt pflichtschuldig für das Versagen einer ganzen Branche Abbitte zu leisten, wollen die privaten Kreditinstitute weitgehend so weiter machen wie bisher. Gut, Bonuszahlungen sollen an den langfristigen Unternehmenserfolg gekoppelt und die Beratung der Privatkunden verbessert werden. Doch mehr als allgemeine Absichtsbekundungen hat der Bankenverband, der immerhin im Auftrag der führenden Vorstände spricht, nicht zu bieten.

Stattdessen bringt die Branche die so genannte „Bad Bank“ unter dem schönen Namen Mobilisierungsfonds wieder ins Spiel. In diesem Fonds sollen die faulen Wertpapiere abgeladen werden, die den Instituten die Bilanzen verhageln. Vermutlich schlummern in den Depots noch schwer zu bewertende Papiere mit einem Volumen von mehreren Hundert Milliarden Euro. Wie viel davon wertlos und wie viel nur momentan nicht handelbar ist, weiß niemand. Dieses Risiko wollen die Banken gerne auf den Bund verlagern. Zwar lässt der Branchenverband offen, wer am Ende für mögliche Verluste gerade stehen muss. Doch der Steuerzahler käme um weitere Opfer wohl kaum herum. Deshalb hält sich die Begeisterung bei Politikern für den Vorschlag in engen Grenzen.

Wenn eine Bad Bank aber für ein funktionierendes Bankensystem unerlässlich ist, sollte die Einrichtung an scharfe Bedingungen geknüpft werden. Die Branche muss für alle Kosten am Ende selbst aufkommen und auch für anfallende Verluste am Ende gerade stehen.


 

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