Wirtschaft wächst wieder

Statistiker bestätigen Trendwende / dennoch bleibt die Lage unsicher

Teilen!

Von Wolfgang Mulke

13. Aug. 2009 –

Die deutsche Wirtschaft wächst wieder leicht. Der Tiefpunkt der Krise dürfte nach Ansicht der meisten Experten damit überstanden sein. Im zweiten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung gegenüber den ersten drei Monaten um 0,3 Prozent. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Auch in anderen europäischen Ländern bessert sich die Lage. Frankreich verzeichnet wie Deutschland ein Plus von 0,3 Prozent. Die Spanne zwischen den Ländern ist allerdings enorm. Die Slowakei ist mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) Spitzenreiter. Litauen ist mit einem Minus von über zwölf Prozent das Schlusslicht.

Das BIP gilt als wichtige Kennzahl für den Konjunkturverlauf. Es bildet die Wirtschaftsleistung eines Landes ab. Zur Berechnung werden alle Güter und Dienstleistungen erfasst, die in einem Quartal oder Jahr im Inland erbracht werden. Deutschland kam im vergangenen Jahr so auf ein BIP von rund 2,5 Billionen Euro.

Die unerwartet schnelle Erholung der Wirtschaft täuscht etwas über den vorangegangenen Einbruch hinweg. Im Vergleich zum zweiten Quartal des letzten Jahres ist die Wirtschaftsleistung Deutschlands um fast sechs Prozent gefallen. Bis der alte Wert wieder erreicht wird, werden nach Einschätzung von Wissenschaftlern noch Jahre vergehen.

Auch die Europäische Zentralbank bleibt vorsichtig und spricht nur von einer Stabilisierung. "Was wir derzeit sehen, basiert im Wesentlichen auf den Stimulierungsmaßnahmen der Regierungen und dem Wiederauffüllen der Lager", sagte Präsidiumsmitglied Jürgen Stark.  Mit anderen Worten: Konjunkturprogramme wie die Abwrackprämie stützen die Wirtschaft. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sprach von ermutigenden Zahlen. Allerdings gebe es keinen Anlass zur Euphorie. „Es ist noch ein weiter Weg, bis unsere Wirtschaft das Vorjahresniveau erreicht hat.

 




« Zurück | Nachrichten »