Wunschdenken

E-Fuels sind eine schlechte Idee

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Von Björn Hartmann

04. Feb. 2023 –

Synthetische Kraftstoffe verheißen den einfachen Weg: E-Fuels in den Tank, und wir können so weiterfahren wie bisher. Nur umweltfreundlich. Wenn nur genug billiger Ökostrom da ist, werden Investoren Geschäft sehen, die Produktion starten. Doch das ist Wunschdenken.

Ganz abgesehen davon, dass weltweit auf das E-Auto gesetzt wird und Deutschland sich als Exportnation keinen Verbrenner-Sonderweg leisten kann: Ein grundsätzliches Problem bei E-Fuels ist der geringe Wirkungsgrad. Viel Strom wird benötigt für vergleichsweise wenig künstlichen Sprit. Warum also nicht direkt den billigen Strom nutzen, statt mit ihm kompliziert etwas anderes herzustellen, das nicht so gut und vor allem immer teurer ist?

Das hat Folgen für diejenigen, die noch ein Auto mit Benzin- oder Diesel-Motor fahren, wenn keine solchen Neuwagen mehr verkauft werden. Sollten dann nur noch E-Fuels an den Zapfsäulen zugelassen sein, wird der Sprit mehr kosten als eine vergleichbare Menge Strom für E-Autofahrer. Das wird das Aus für die letzten Verbrenner auf deutschen Straßen beschleunigen.

Für Investoren, die gern langfristig denken, aber auch Ertrag sehen wollen, sind E-Fuels deshalb wenig attraktiv. Ein Nischenprodukt mit absehbarem Ende. Außer, der Staat subventioniert künstlichen Sprit in großem Stil. Und das ist eine schlechte Idee: Der Staat gibt einen Teil des Wohlstands aus, um eine ineffiziente Technologie am Leben zu erhalten. Das Geld lässt sich an anderer Stelle sinnvoller nutzen.

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