615 Euro im Jahr für Unterhaltungselektronik

Funkausstellung meldet Rekordbeteiligung / WM bescherte der Branche Sonderkonjunktur

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Von Wolfgang Mulke

05. Aug. 2010 –

Berlin (wom) – Die Bundesbürger lassen sich das Heimkino, das Musikhören oder das digitales Fotografieren immer mehr kosten. Rechnerisch gibt jeder Haushalt 615 Euro im Jahr für Unterhaltungselektronik aus. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 500 Euro. Dabei sind die realen Einkommen im letzten Jahrzehnt kaum gewachsen. Offenkundig ist der Kaufanreiz durch viele Neuentwicklungen wie die Flachbildfernsehgeräte deutlich angestiegen.

 

Insgesamt erwartet die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (GfU) in diesem Jahr 25 Milliarden Euro Umsatz, 1,5 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. GfU-Chef Joachim Kamp freut sich vor allem über ein „herausragendes“ Geschäft mit TV-Geräten, die vor der Fußballweltmeisterschaft wie warme Semmeln weggingen. In dieser Sparte setzte die Branche 34 Prozent mehr um als 2009. „Wir sind zuversichtlich, dass die Hersteller weiteres Wachstum generieren können“, sagte Kamp am Mittwoch. Dafür ist die Internationale Funkausstellung (IFA) ein wichtiger Termin. Die größte Messe der Branche findet vom 3. bis 8. September in Berlin statt. Im letzten Jahr wurden dort Verträge im Gesamtwert von gut drei Milliarden Euro abgeschlossen.

 

Die 50. Funkausstellung steuert auf eine neue Rekordbeteiligung zu. Nach Angaben der Messegesellschaft wird die Zahl der zuletzt 1164 Aussteller noch einmal um zehn Prozent wachsen. Auch die Ausstellungsfläche wird mit 122.000 Quadratmetern erneut erweitert. „Ausgebucht“, meldet Messe-Chef Christian Göke.

 

Im Mittelpunkt der Schau stehen weiterhin die Verschmelzung von TV-Geräten mit dem Computer sowie mobile Medien. Auch will die Industrie sparsamere Geräte vorstellen. Zu den Highlights gehört zum Beispiel das von der Firma LG entwickelte dreidimensionale Fernseherlebnis. Eine fast intelligente Waschmaschine kommt von Miele. Das Gerät schaltet sich ein, wenn der Strompreis des jeweiligen Versorgers am niedrigsten ist. Denn ab 2011 müssen die Stromanbieter unterschiedlich Tarifzeiten anbieten.

 

Rund um die Technik werden sich auf der Ifa auch wieder Stars und Sternchen präsentieren. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten produzieren live Sendungen wie die Tagesschau. So sollen wieder viele Zuschauer auf das Messegelände gelockt werden. Im vergangenen Jahr kamen knapp 230.000 Besucher.

 

 

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