Aigner will halbe Portionen

Auch Restaurants sollen weniger Lebensmittel verschwenden

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Von Wolfgang Mulke

30. Mai. 2012 –

Restaurants und Kantinen sollen grundsätzlich auch halbe Portionen anbieten. Das fordert Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). Denn so könnte die Menge der weggeworfenen Lebensmittel weiter reduziert werden. „Es geht nicht um Senioren- oder Kinderteller“, erläutert die Ministerin. Mit Blick auf den Klimaschutz und den Hunger in der Welt könne die Abfallmenge bei Nahrungsmitteln nicht hingenommen werden. Deshalb rät Aigner den Gästen auch, noch essbare Speisereste eingepackt mit nach Hause zu nehmen. „Da geniert man sich noch ein wenig“, bedauert die Politikerin.


Zusammen mit dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) läuft nun eine Kampagne, mit der die Großküchen zu einem sparsameren Umgang mit ihren Rohstoffen gebracht werden sollen. Dehoga-Chefin Ingrid Hartges unterstützt den Wunsch nach unterschiedlichen Portionsgrößen. „Das ist verbraucherfreundlich und ermöglicht eine vielseitigere, bewusste Ernährung“, sagt sie. Aber auch die Gäste seien gefordert. Mitunter sei am Buffet das Auge größer als der Appetit. Statt lieber mehrmals den Teller aufzufüllen, wird eingangs mehr aufgetan als am Ende verzehrt wird. So entstehen vermeidbare Abfälle.


Die gemeinsame Aktion ist Teil einer großen Kampagne gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Jeder Deutsche wirft jährlich im Durchschnitt 82 Kilogramm Obst, Gemüse oder Brot in die Mülltonne. Insgesamt wandern elf Millionen Tonnen Nahrung auf der Kippe. Fast zwei Drittel davon gehen auf das Konto von Privathaushalten. Die Gastronomie ist für 17 Prozent des Abfalls verantwortlich. Bei rund 31 Millionen Mahlzeiten, die in Restaurants oder Kantinen täglich ausgereicht werden, sehen Experten noch Möglichkeiten, Abfälle einzusparen.


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