Alle Jahre wieder wird Bahnfahren teurer

In diesem Jahr hält sich die Deutsche Bahn teilweise zurück. Reservierungsgebühr wird um 12,5 Prozent teurer.

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Von Wolfgang Mulke

30. Sep. 2013 –

Bahnfahren wird auch in diesem Jahr mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember wieder teurer. Allerdings verlangt das Unternehmen nicht überall mehr Geld für die Tickets. Auf den vom Hochwasser dieses Sommers betroffenen Strecken bleiben die Preise konstant. Das betrifft die Verbindung von Köln/Düsseldorf nach Berlin sowie zwischen Niedersachsen und der Hauptstadt. Auch Pendler mit Zeitkarten oder der Bahncard 100 sowie die Bahncard für Schüler, Senioren und Studenten kosten nicht mehr. Bei den Sparpreisen ändert sich ebenfalls nichts. „Die Hälfte aller Fahrten im Fernverkehr bleiben preisstabil“, versichert der zuständige Vorstand Ulrich Homburg.

 

Doch viele Fahrgäste werden das Ticket auch tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Fahrt von Dortmund nach München verteuert sich zum Beispiel um drei auf 142 Euro. Das entspricht einem Aufschlag um 2,2 Prozent. Auf der viel genutzten Strecke zwischen Köln und Frankfurt kostet die Fahrt ab Dezember mit 71 Euro 2,9 Prozent mehr. 2,4 Prozent mehr bezahlen Fahrgäste, die von Freiburg nach Basel wollen. Bahncard-Besitzer kommen etwas günstiger davon. Einen kräftigen Aufschlag nimmt die Bahn bei der Reservierungsgebühr vor. Statt bisher vier Euro werden künftig 4,50 Euro erhoben, 12,5 Prozent Zuschlag. Als Grund dafür nennt Homburg die anhaltend hohe Zahl von Luftbuchungen, vor allem durch Firmen. Dadurch könne die Bahn weniger Tickets mit Reservierung für Kurzentschlossene anbieten. Und wer seinen Fahrschein erst im Zug löst, muss dafür einen Aufschlag von einheitlich 7,50 Euro hinnehmen. Bislang berechnete die Bahn dafür zehn Prozent des Normalpreises.

 

„Wir geben die insgesamt gestiegenen Kosten nur moderat an unsere Kunden weiter“, sagt Homburg. Vor allem die von den durch Hochwasserschäden ausgelösten Fahrplanbeschränkungen betroffenen Kunden will das Unternehmen nicht vergraulen. Als Hauptgrund für die Erhöhung nennt die Bahn gestiegene Personal- und Energiekosten. Durch Lohnerhöhungen gab der Konzern im ersten Halbjahr vier Prozent mehr für das Personal aus als im Vorjahr. Das jüngste Gerichtsurteil, nachdem die Bahn Kunden auch bei höherer Gewalt für Verspätungen entschädigen muss, hat bei der Preisfindung keine Rolle gespielt. Das Unternehmen will die Entwicklung erst einmal beobachten. Vorläufig schließt Homburg eine weitere Erhöhung aus diesem Grunde aus.

 

Auf einen starken Preisanstieg müssen sich die Kunden im Nahverkehr gefasst machen. Im Durchschnitt verlangt die Bahn hier 2,9 Prozent mehr. In Einzelfällen geht der Aufschlag aber deutlich darüber hinaus. Die Reise von Stuttgart nach Ulm verteuert sich zum Beispiel um 60 Cent auf 19,20 Euro, ein Plus von 3,2 Prozent. Reisende von Dresden nach Leipzig müssen mit 23,80 Euro drei Prozent mehr bezahlen. Die Sondertickets im Nahverkehr kosten künftig viel mehr. Das Schönes-Wochenende-Ticket schlägt mit 44 Euro statt bisher 42 Euro zu Buche und beim Quer-durchs-Land-Ticket werden für Mitfahren acht statt sechs Euro verlangt. Das entspricht einem Aufschlag um ein Drittel. Angehoben werden auch die Bahncard-Preise in der zweiten wie der ersten Klasse. Die Bahncard 25 kostet dann 62 Euro (125 Euro), die Bahncard 50 wird mit einem Preis von 255 Euro (515 Euro) sechs Euro teurer.

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