Bahngewerkschaften fordern sechs Prozent

Auch Beschäftigungssicherung wird verhandelt

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Von Wolfgang Mulke

17. Mär. 2010 –

 

 

Die beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen bei den anstehenden Tarifverhandlungen mit der Bahn eine Einkommenserhöhung von sechs Prozent durchsetzen. Davon solle aber nur ein Teil in höhere Löhne fließen. Auch bei den Arbeitszeiten und den Zulagen soll der Konzern Zugeständnisse machen. „Eine Lohnpause wäre in der aktuellen Situation das völlig falsche Signal“, stellte Transnet-Chef Alexander Kirchner klar.

 

Die Tarifverträge der beiden großen Bahngewerkschaften für rund 165.000 Beschäftigte im Konzern laufen Ende Juli aus. Die Lokführergewerkschaft GdL sitzt nicht mit im Boot, sondern verhandelt seit der letzten Tarifrunde eigenständig. Transnet und GDBA peilen ein Gesamtpaket an. Auch in der gegenwärtigen Krise halten beide Organisationen die Forderung für vertretbar. Der Konzern werde in der kommenden Woche wieder einen Milliardengewinn bekannt geben, begründeten die Gewerkschaften ihren Anspruch.

 

Außerdem wollen Bahn und Gewerkschaften zeitgleich einen neuen Beschäftigungspakt aushandeln. Ende 2010 läuft die geltende Vereinbarung aus. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. „Dieser Tarifvertrag hat sich bewährt“, sagte Kirchner. Er müsse jedoch durch neue Regelungen für Nachwuchskräfte und ältere Arbeitnehmer ergänzt werden.

 

Auf der Tagesordnung steht ferner ein Flächentarifvertrag für die Bahnbranche. Dazu müssten allerdings die nicht zur Deutschen Bahn gehörenden Privatbahnen mit an den Tisch. Deren Bereitschaft, die vergleichsweise hohen Tarife des Staatskonzerns zu bezahlen, ist allerdings gering. Der Branchenprimus unterstützt die Forderung aus eigenem Interesse. Das Unternehmen will die Gewerkschaftsforderungen derzeit nicht kommentieren.

 

 

 

 

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