Bastelstunden im Internet

Eine eigene Webseite anfertigen ist gar nicht so schwer/ Es gibt sogar kostenlose Anbieter und Programme

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28. Aug. 2009 –

Über sieben Millionen Deutsche haben schon eine Homepage. Der Hightech-Verband Bitkom beobachtet gar einen „Megatrend“: Immer mehr Menschen begeben sich mit einer eigenen Seite ins weltweite Netz. Egal ob digitale Diaschau vom Nachwuchs,  Fotos der letzten Afrikareise, Videoclip vom tollpatschigen Vierbeiner oder Kommentar zur aktuellen politischen Lage, vieles lässt sich so mit Freunden und Fremden teilen. Weder umfangreiche Programmierkenntnisse noch ein prall gefüllter Geldbeutel sind heutzutage für den Bau einer Webseite notwendig. Juristische Fallstricke gilt es dennoch zu beachten. 

 

Wie einfach es ist, sich eine eigene Homepage anzufertigen, weiß IT-Experte und Buchautor Jörg Schieb: „Es gibt nicht nur kinderleicht zu bedienende Software, die nahezu alles automatisch erledigt, sondern auch Onlineangebote, mit denen man seine Webseite im Baukastenprinzip zusammenstellen kann. "Für Neulinge, die sich schnell und preiswert eine Homepage anlegen möchten, hat Schieb einen ganz besonderen Tipp: „Völlig kostenlos ist eine Webseite als Blog bei http://de.wordpress.org. " Zwar bieten auch einige Provider die Möglichkeit, kostenlos Internetseiten einzurichten, doch davon rät der Experte ab. Der Grund: Bei diesen Angeboten mangele es an Service. 

 

Tatsächlich, Gratisanbieter wie www.lima-city.de oder www.funpic.de verursachen zwar keine monatlichen Kosten, dafür muss der User Einschränkungen hinnehmen. Die wohl wichtigste Entbehrung: Eine individuelle Internetadresse gibt es nicht. Stattdessen bekommt der Nutzer eine Subdomain (Unterdomain) in Form von www.wunschname.anbieter.de.

 

Oftmals schalten kostenlose Speicherplatzanbieter auch Werbung auf den Seiten ihrer Kunden. Wer darauf lieber verzichten möchte und sich darüber hinaus eine eigene Domain in Form von www.wunschname.de zulegen möchte, sollte auf kostenpflichtige Anbieter wie www.strato.de oder www.1und1.de ausweichen. „Sinnvoll ist es, wenigstens zwei bis drei Euro im Monat zu bezahlen“, rät Schieb. Dem User stehen so mehr Möglichkeiten zur Verfügung: „Die Webseite kann besser wachsen und man kann problemlos umziehen.“

 

Für den Webseitenbau gilt eine einfache Formel: Je individueller die Gestaltung, desto schwieriger wird es. Am schnellsten und einfachsten kann man sich eine eigene Onlinepräsenz mithilfe eines Homepage-Baukastens zulegen. „Viele Internetprovider bieten diesen besonderen Service an“, erklärt Schieb, „nach dem Baukastenprinzip stellt man so Stück für Stück einzelne Seiten der Homepage zusammen.“ Der Haken: Diese Systeme liefern zwar schnelle Erfolgserlebnisse. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind jedoch beschränkt. Es lässt sich nur das einbauen, was der Baukasten hergibt. Individuelles Design oder das Bearbeiten des HTML-Quellcodes (Programmiersprache) sind nicht möglich.

 

Webeditoren, also Seiten-Gestaltungsprogramme, bieten da mehr Freiheit. Wer sich etwas auskennt, kann so zum Beispiel den Quellcode ändern, um an einer beliebigen Stelle seiner Homepage eine Landkarte einzufügen, die er sich zuvor online und individuell bei Google Maps zurechtgebastelt hat. Die Webeditoren funktionieren nach einem simplen Prinzip: Zuerst wird die Webseite offline im Editor gestaltet, im Anschluss wird sie auf die Homepage übertragen.

 

Die Stiftung Warentest empfiehlt das kostenlose Programm Nvu Composer. Unter www.nvu-composer.de kann die Software herunter geladen werden. Die Arbeit mit dem Webeditor ist jedoch etwas kniffeliger. Denn die am PC vorgefertigten Seiten müssen im Anschluss auf die Homepage übertragen werden. Dazu benötigt man ein FTP-Programm (FTP: engl. File Transfer Protocol,  „Dateiübertragungsprotokoll“). Zusätzliche Kosten fallen dafür jedoch nicht an, denn unter www.filezilla.de gibt es die Software gratis, verraten die Warentester.

 

Damit aus dem kostengünstigen Internetspaß keine teuere Angelegenheit wird, gilt es einige wichtige Spielregeln zu beachten. Wer mit seiner Webseite beispielsweise ohne Impressum an den Start geht oder fremde Texte sowie urheberrechtlich geschützte Fotos veröffentlicht, kann von Mitbewerbern oder Urheberrechtsinhabern abgemahnt werden. Das kann teuer werden.  Für private Seiten gilt: Vor- und Nachname, vollständige postalische Anschrift, Telefon- und (falls vorhanden) Faxnummer sowie Emailadresse gehören ins Impressum. Für Gewerbetreibende gelten strengere Auflagen.

 

 

Lesenswert:

 

Im Internet kann jeder mitmachen, Webseiten veröffentlichen, seine Gedanken in einen Blog schreiben, Podcasts erstellen oder Videos ins Netz stellen. Wie man Informationen jeder Art ins Internet stellt, was es kostet und was es rechtlich alles zu beachten gibt, erklären die Autoren Jörg Schieb und Mirko Müller in ihrem Buch „Homepage, Blog & Wiki: So präsentieren Sie sich im Internet“. Hier erfährt man auch wie Baukastensysteme funktionieren und wie man mit einem Webeditor, einfach und kostengünstig die eigene Webseite gestaltet. Der 176 Seiten starke Ausgabe ist in der Buchreihe PC konkret der Stiftung Warentest erschienen und kostet 12,90 Euro (zzgl. Versandkosten). Der Lesestoff kann bei der Stiftung Warentest entweder im Internetshop unter www.test.de/shop oder per Telefon unter der Rufnummer 01805/002467 (14 Cent pro Minute aus dem Festnetz) bestellt werden. 

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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