Beste Aussichten für Ferienjobber

Die Auftragsbücher sind prall gefüllt/ Unternehmen suchen viele Aushilfskräfte für den Sommer

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04. Jun. 2012 –

Gute Nachrichten für Schüler und Studenten. In diesem Jahr suchen die Unternehmen wieder viele Helfer für den Sommer, nachdem es in den vergangenen Jahren eher schlechter um Ferienjobs stand. Häufig setzen die Firmen allerdings auf bekannte Gesichter. Wer schon einmal mit dabei war, hat bessere Chancen beim Personalchef. 

 

„Passend zur guten Konjunktur bieten die Firmen in diesem Sommer zum ersten Mal seit langem wieder viele Ferienjobs an“, sagt Ilona Mirtschin, Sprecherin bei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Über die genaue Anzahl der Stellen kann Mirtschin allerdings nichts sagen. Die meisten Jobs werden eben über Klinkenputzen oder über Verwandte und Bekannte vergeben.

 

Etwas konkreter wird Olaf Bentlage, Sprecher der BA-Regionaldirektion Baden-Württemberg. „Fast überall wollen die Unternehmen fünf bis zehn Prozent mehr Ferienstellen besetzen“, meint er. Das habe eine Umfrage bei zahlreichen Firmen der Region ergeben. Der Automobilhersteller Daimler mit seinen Produktionsstätten in Stuttgart, Düsseldorf, Bremen oder Berlin, habe beispielsweise angekündigt, 6.500 Ferienjobs zu schaffen – 500 mehr als noch im vorigen Sommer.      

 

Vor allem das verarbeitende Gewerbe – wie die Automobil- oder Metallindustrie – setzt in den kommenden Monaten verstärkt auf junge Aushilfskräfte. „Die Auftragsbücher sind prall gefüllt“, sagt Bentlage. So etwas wie Betriebsferien könnten sich die meisten Firmen gar nicht leisten.

 

Doch auch in Bereichen, in denen keine Autos produziert werden und in denen keine Leiterplatten oder Mobiltelefone das Fließband verlassen, können Schüler und Studenten Aussicht auf Erfolg bei der Suche nach einer Ferienbeschäftigung haben. Auch große Wäschereien hätten beispielsweise Bedarf an Helfern, so BA-Regionalsprecher Bentlage.

 

Ebenso viele Ferienjobber wie im Vorjahr plant Bosch für die Sommersaison ein. 4.500 Ferienstellen will das Technologieunternehmen besetzen. Auch der Automobilzulieferer ZF rechnet mit einem ähnlich hohen Bedarf wie in der vorherigen Saison. Um die 2.500 Helfer sucht der Konzern für seine Werke in Friedrichshafen, Schweinfurt, Passau oder Brandenburg. „Bei uns hat die Sommersaison schon angefangen“, erläutert  ZF-Konzernsprecher Andreas Veil.

 

Kartons falten, Lager einräumen  oder Schrauben festdrehen: Zahlreiche Ferienjobs verlangen nicht gerade viel Grips ab. Es geht aber auch anders. „Unsere Ferienkräfte müssen oftmals sehr versiert sein“, räumt ZF-Sprecher Veil ein. Häufig seien es mehr als nur einfache Verpackungstätigkeiten, für die die Leute eingesetzt werden. Am Fließband müssten die Aushilfen schon mal die Tätigkeit des Nachbarn beherrschen, um gegebenenfalls einspringen zu können. Die Hürden für einen Job sind dementsprechend hoch, und Schüler haben kaum Chancen.  Mindestens 18 Jahre müssen die Bewerber sein. Und für einige Tätigkeiten braucht es den Führerschein.

 

Häufig vertrauen Unternehmen auf Ferienjobber, die sie schon einmal mit im Boot hatten. Das reduziert die Fehlerquote und spart Zeit, die zum Beispiel für mühseliges Anlernen verloren geht und. Auch ZF vertraut zum Großteil auf  Stammaushilfskräfte. „Viele Mitarbeiterkinder sind immer wieder dabei“, erläutert Firmensprecher Veil. Wer schon einmal mit dabei war, wisse eben, auf welche Tätigkeiten er sich einlasse. Und: Er kennt den Weg in die Kantine, und den Weg ins Lohnbüro.

 

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