Das System funktioniert

Sind unsere Lebensmittel sicher? Ja, schreibt Hannes Koch

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Von Hannes Koch

18. Feb. 2013 –

Pferdefleisch in Tiefkühllasagne widerspricht unseren Essgewohnheiten und Vorlieben. Aber um einen europaweiten Skandal handelt es sich nicht. Eher um normale, kaum auszuräumende Fehler in einem komplexen System. Im Großen und Ganzen sind unsere Lebensmittel sicher und von akzeptabler Qualität.


Was ist das Problem beim Pferdefleisch? Produzenten und Händler haben es als Rindfleisch getarnt und damit die Käufer getäuscht. Möglicherweise sind so auch Pferde-Medikamente in Lebensmittel geraten, die dort nicht hineingehören. Das ist unerfreulich. Aber die guten Nachrichten lauten: Bisher ist kein Konsument erkrankt. Und die Lebensmittelkontrolle scheint so effektiv zu sein, dass die fehlerhaften Fertiggerichte nun überall aus dem Handel genommen werden.


Widersprechen solchem Optimismus nicht die Erfahrungen, die wir nach dem Ausbruch des Ehec-Virus 2011 machten, als rund 4.000 Bürger erkrankten und etwa 50 starben? Und was ist mit den rund 11.000 Menschen, die unlängst wegen verdorbener Tiefkühlerdbeeren litten?


Im Verhältnis zu den 82 Millionen Bundesbürgern, die tagein, tagaus mit zehntausenden Tonnen Lebensmitteln versorgt werden, angesichts des komplexen, globalen Handels mit Obst, Gemüse und Fleisch sind die Opferzahlen trotzdem sehr gering. Nein, kein Mensch sollte durch verdorbene oder vergiftete Lebensmittel zu Schaden kommen. Dass so etwas nicht häufiger und in größerem Ausmaße passiert, deutet jedoch daraufhin, dass nicht nur die Industrie, sondern auch die staatliche Regulierung und Aufsicht leidlich funktionieren.

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