Die Dummen

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

15. Jan. 2010 –

Offenkundig haben Einzelhändler und einige Lebensmittelhersteller ihre Kunden lange Zeit über den Tisch gezogen. Aber noch gilt für jedes einzelne Unternehmen die Unschuldsvermutung. Hersteller und Händler sollen bei der Preisgestaltung von Kaffee, Süßkram und Tierfutter gemeinsame Sache gemacht haben. Wenn das stimmt, ist ihren Kunden ein gewaltiger Schaden entstanden. Denn die Verbraucher haben bei ihrem Einkauf mehr bezahlt als es bei einem funktionierenden Wettbewerb der Fall gewesen wäre. Vor einigen Wochen belegten die Wettbewerbshüter bereits Kaffeefirmen mit hohen Bußgeldern, weil sie ein Kartell gebildet hatten.

 

Vielleicht wird das Kartellamt auch in diesem Falle fündig und verhängt  millionenschwere Strafen. Das Verfahren ist trotz dieser Aussicht  unbefriedigend. Denn der Verbraucher ist der Dumme. Die Bußgelder landen nicht in seiner Tasche. Die betrogenen Kunden müssen ihren Schaden einklagen können, was bisher noch nicht möglich ist. Wenn das schon nicht im Einzelfall wegen ein paar Cent geht, dann sollten die Bußgelder wenigstens zweckgebunden eingesetzt werden, zum Beispiel für die Verbraucherbildung oder die Konsumforschung.

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