Die Taxis fahren weiter

Kommentar von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

11. Jun. 2014 –

Moderne Dienstleistungen lassen sich nicht aufhalten. Viele Menschen nehmen sie gerne in Anspruch, weil sie eine Erleichterung im Alltag bedeuten. Deshalb macht der Protest der Taxifahrer in Paris, Madrid, London, Mailand, Berlin und anderen Städten einen leicht angestaubten Eindruck.

 

Die traditionellen Fahrer und Firmen wollen verhindern, dass mehr Kunden mit Taxis fahren, die man mit Smartphone-Apps bestellt. Dabei machen die neuen Anbieter das Mitfahren attraktiver. Ein Beispiel: Die Kunden bezahlen mitunter weniger, und Privatleute, die ohnehin unterwegs sind, können zusätzliches Geld verdienen.

 

Andere Geschäftsmodelle beruhen auf ähnlichen Kombinationen von Vorteilen. Das ist so, wenn Leute ihre Wagen mit Hilfe von Nachbarschaftsauto verleihen oder die Wohnung während des Urlaubes über Airbnb vermieten. Das muss möglich sein und darf nicht von Lobbyisten verhindert werden, die die Politik zum Handeln drängen.

 

Schließlich sind auch die Beschwerden der alten Platzhirsche teils abstrus. Mangelnde Ortskunde der Privatfahrer, zu billige Tarife der Alternativtaxis? Die Einschätzung möge man doch bitte denjenigen überlassen, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Stimmt die Qualität nicht, werden die Smartphone-Chauffeure wieder verschwinden.

 

Sollten sie weiterhin Erfolg haben, wird die traditionelle Taxi-Branche trotzdem nicht untergehen. Denn ein paar staatliche Regulierungen, die die neuen Dienste bremsen, müssen kommen. Leute mit Alkoholproblemen beispielsweise sollten grundsätzlich nicht als Privat-Taxifahrer tätig sein dürfen, ebensowenig wie Fahranfänger oder Lenker von Schrottlauben. Und fraglos haben die konventionellen Taxis auch Servicevorteile. Erreicht man um 23.40 Uhr müde den Hauptbahnhof, ist es bequemer, den Koffer einfach zum Taxistand zu schlurren, als noch auf dem Smartphone rumzutippen.

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