Faire Waren wachsen fleißig weiter
Fairer Konsum wird den Deutschen immer wichtiger/ Kaffee bleibt das beliebteste Produkt aus dem Süden
10. Aug. 2012 –
Das Geschäft mit Produkten aus Fairem Handel boomt weiter. Auch 2011 gaben deutsche Konsumenten erneut mehr Geld für faire Waren aus Entwicklungsländern aus. Mit insgesamt 477 Millionen Euro steigerte sich der Umsatz um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr „Es ist uns gelungen, den Umsatz innerhalb der letzten drei Jahre zu verdoppeln“, sagte Antje Edler, Projektkoordinatorin des Forum Fairer Handel bei der Vorstellung der Geschäftszahlen in Berlin.
36.000 Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte und Discounter haben die fairen Waren inzwischen in ihren Regalen. Auf 12.000 Artikel bringt es die Produktpalette inzwischen. Neben den Klassikern Kaffee, Kakao, Tee und Südfrüchten werden auch Zucker, Honig oder Nüsse immer beliebter. Gleiches gilt für Trockenfrüchte, Fruchtsäfte und Wein.
Kaffee bleibt nach wie vor der wichtigste Wachstumsmotor im Fairen Handel. Der Absatz mit den schwarzen Bohnen wuchs 2011 um 13 Prozent auf 9.332 Tonnen. Das entspricht in etwa einem Anteil von zwei Prozent am deutschen Markt. Auch fair gehandelter Kakao und Bananen bringen es auf einen Marktanteil von zwei Prozent. Neu im Sortiment sind seit einiger Zeit Blumen, die unter anderem aus Ägypten, Äthiopien und Indien stammen. Mit rund sieben Prozent tragen sie am Handel hierzulande bei.
Weltweit profitieren über 1,2 Millionen Kleinbauern und Arbeiter in über 60 Ländern direkt von den Vorteilen des Fairen Handels wie einer gerechten Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen. Sorgen bereiten den Fair-Handels-Organisationen die Spekulationen von Großinvestoren an den Agrarmärkten, die zu Preissteigerungen und -schwankungen an den Börsen führen.
„Extreme Preisschwankungen an den Börsen bringen diejenigen, die tatsächlich die Produkte kaufen und weiterverkaufen in Bedrängnis“, erläuterte Edler. Eine stärkere Regulierung der Rohstoffmärkte durch die Politik fordert nun das Forum Fairer Handel gemeinsam mit der Hilfsorganisation Oxfam. Große deutsche Banken, die sich an den Spekulationen beteiligten wie Allianz und Deutsche Bank, sollten zudem aus dem Geschäft aussteigen.