Falsch versichert kostet Geld

Sparserie Teil 3: Mit etwas Überlegung lässt sich mancher Euro sparen

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Von Wolfgang Mulke

23. Jul. 2008 –

Ein halbes Dutzend Versicherungspolicen hat jeder Bundesbürger im Durchschnitt abgeschlossen. Fast 1.400 Euro kosten die Verträge jährlich und belasten damit das Haushaltsbudget kräftig. Dabei seien viele Abschlüsse gar nicht nötig, meint der Sprecher des Bunds der Versicherten (BdV), Thorsten Rudnik. „Da werden die falschen Prioritäten gesetzt“, sagt der Fachmann. Mit einer guten Beratung ließen sich in vielen Fällen einige Hundert Euro im Jahr sparen. Ein Grund dafür sind beträchtlich Preisunterschiede zwischen den einzelnen Versicherern. Eine Familienhaftpflichtpolice kostet bei gleicher Leistung Rudnik zufolge derzeit zwischen 60 und 170 Euro. Es kommt darauf an, den günstigsten Anbieter zu finden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) empfiehlt den Besuch eines unabhängigen Versicherungsberaters oder die Beratung bei einer Verbraucherzentrale. Denn im Gegensatz zum klassischen Vertreter sind diese Fachleute nicht an einzelne Unternehmen gebunden, sondern raten zu den individuell besten Lösungen. Das kostet zwar eine Gebühr, doch kommt der Aufwand durch sinkende Kosten schnell wieder herein. Der vzbv rät zu einer regelmäßigen Überprüfung der abgeschlossenen Verträge, vor allem, wenn sich die Lebenssituation verändert. Nach der Hochzeit wird beispielsweise eine der beiden Haftpflichtpolicen überflüssig, weil der Ehepartner mitversichert wird.

Aber welche Versicherungen sind wichtig, welche nicht? „Man muss das Existenzielle absichern“, erläutert Susanne Meunier von der Stiftung Warentest. Die Experten haben eine übereinstimmende Rangliste vor Augen. Am wichtigsten ist die Privathaftpflicht, dann kommt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und für Familien die Absicherung der Hinterbliebenen durch eine Risikolebensversicherung. Policen wie den Schutz vor Glasbruch stehen auf der Prioritätenliste weit hinten. Was im Einzelfall in Frage kommt, weiß der BdV. Auf der Internetseite www.bundderversicherten.de kann jeder den eigenen Bedarf anhand seiner Lebenssituation ermitteln.

Mitunter sind schon kleine Veränderungen ertragreich. Dazu zählt die Umstellung der Zahlungsweise bei Rentenversicherungen. Wer den Beitrag jährlich überweist statt anteilig jeden Monat hat laut vzbv am Ende einen Zinsvorteil von bis zu zwölf Prozent. Den Ertrag gibt es aber erst später durch eine höhere Rentenzahlung.

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