Geht doch!

Kommentar zum Fairphone von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

06. Jan. 2014 –

Das Fairphone ist kein Massenprodukt. Die erste Auslieferung umfasst nur 25.000 Exemplare des Smartphones mit höherer sozialer und ökologischer Qualität. Diese Tranche ist schon ausverkauft. Jetzt kann man sich auf die Warteliste für die nächste Lieferung setzen lassen. Wer es tut, bleibt trotzdem einer von wenigen Pionieren. Zum Vergleich: Konzerne wie Apple oder Samsung verkaufen Dutzende Millionen ihrer Smartphones, monatlich.

 

Das Öko-Handy ist ein Symbol, ein Vorbild. Die Firma beweist: Auch moderne Kommunikationselektronik lässt sich anders herstellen. Es ist möglich, die konventionelle Produktionslogik zu durchbrechen. Diese lautet: Möglichst hoher Gewinn, niedriger sozialer und ökologischer Standard. Die marktbeherrschenden Unternehmen zahlen ja nur dann mehr Lohn oder verkürzen die Arbeitszeit, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt.

 

Bei Fairphone ist das anders. Das gute Gewissen bildet den Markenkern. Dieses Argument muss sich im Smartphone-Markt aber erst verbreiten. 99,9 Prozent der Verbraucher interessieren sich bisher nicht dafür. Doch das neue Projekt zieht Kreise. Deshalb ist es eine Frage der Zeit, wann große Unternehmen einige der Ideen übernehmen. Das Fairphone ist kein Massenprodukt, aber wahrscheinlich wird die Masse irgendwann etwas fairer.

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