Gekaufte Zeit

Die Konjunkturprogramme wirken

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Von Wolfgang Mulke

07. Jan. 2010 –

Die Konjunkturprogramme wirken. Die Behörden leisten nach einem eher gemächlichen Auftakt ganze Arbeit. Allein die Kommunen haben fast 30.000 Projekte geplant und in Auftrag gegeben. Die damit verbundenen Milliarden kommen wie gewünscht vor allem den kleinen Handwerksbetrieben oder der mittelständischen Bauwirtschaft zugute. Schulen werden gedämmt und Sportplätze erneuert. So bleibt auch der Allgemeinheit ein langfristiger Nutzen aus dem teuren Kampf gegen die Krise.

 

Der künstlich erzeugte öffentliche Auftragsboom stützt zudem eine Branche, die sonst wohl einen tiefen Absturz erlebt hätte. So aber zeigt sich die Bauwirtschaft erstaunlich stabil. Es sind auch in diesem Jahr kaum Stellen bedroht. Auf diese Weise wird ein Teil der Ausgaben wieder hereingeholt, weil Entlassungen weniger Steuereinnahmen und höhere Sozialausgaben mit sich gebracht hätten. So gesehen erweist sich das Konjunkturprogramm als echte Erfolgsstory.

 

Doch es ist nur gekaufte Zeit. Wenn die Sondersaison auf dem Bau im Verlauf dieses Jahres ausläuft, steht die Nagelprobe an. Dann müssen die anderen Bauherren wieder ran, die Wirtschaft und der Wohnungsbau. Davon wird letztlich abhängen, ob die wirtschaftspolitische Strategie aufgeht, eine tiefe Wirtschaftskrise mit einem geöffneten staatlichen Geldhahn zu bekämpfen. Das Zwischenergebnis ist ermutigend, aber die Gesamtbilanz steht noch aus. 

 

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