Geld verdienen und fair bleiben

Viele Angebote für ethisch orientierte Anleger

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Von Wolfgang Mulke

16. Aug. 2009 –

Mit Bio-Bambussprossen lässt sich prächtig Geld verdienen, ebenso mit Windparks oder Solaranlagen. Es gibt inzwischen jede Menge Geldanlagen, die Sparer mit gutem Gewissen tätigen können und die zum Teil auch prächtige Gewinne abwerfen.

Eine Variante ist die Direktanlage in einzelne Aktien. Neben den Herstellern von Ökostromanlagen gibt es vereinzelt auch in anderen Branchen Firmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen. Bambussprossen und –Stämme sind zum Beispiel das Geschäft des Hamburger Unternehmens Asian Bamboo. Die an der deutschen Börse notierte Gesellschaft betreibt Plantagen in China und weist stark steigende Erträge aus. Allerdings waren auch die Kursschwankungen  in den letzten Monaten erheblich. Auch hier gilt also, dass mit wachsendem Gewinn auch das Risiko steigt.

Ethisch fast auf Nummer sicher gehen Anleger bei christlichen Finanzprodukten. Bei der katholischen Pax-Bank achtet ein Ethikbeirat auf eine politisch korrekte Geldanlage, die soziale, ökologische Aspekte berücksichtigt und zugleich Wert steigernd ist. Diese Anforderungen soll der Fonds LIGA-Pax-Cattolico-Union erfüllen. Allerdings ist auch die Kirchenbank nicht unfehlbar. Sie wurde dabei ertappt, dass ein kleiner Teil des ethischen Investments in der Rüstungsindustrie steckte. Inzwischen sind die umstrittenen Anteile verkauft worden.

Ein Spezialist in Sachen Umwelt und sozialer Verantwortung ist die Ethikbank geworden, ein Ableger der Volksbank Eisenberg. Dort können Kunden neben allen möglichen Geldanlagen auch ihr Konto führen lassen. Die Kriterien der Bank sind streng. So erhalten Unternehmen, die Waffen oder gentechnisch veränderte Pflanzen herstellen ebenso wenig Kredit wie Betreiber von Atomkraftwerken und Firmen, die Kinderarbeit zulassen. Staatsanleihen von Regimen, die gegen die Menschenrechte verstoßen, sind ebenfalls tabu. Infos gibt es unter der Internetadresse www.ethikbank.de .

Neben Aktien und Fonds gibt es auch direkte Beteiligungen an umweltfreundlichen Unternehmen, die zum Beispiel Windparks oder Solaranlagen betreiben. Nach Einschätzung der Stiftung Warentest sollten die Angebote aber genau geprüft werden. „Bevor das Ganze gebaut ist, hört es sich gut an“, warnt die Finanzexpertin der Stiftung, Karin Baur. Bei allzu hohen Renditeversprechen sei Vorsicht angebracht. Auch müsse sich der Anleger in die Prospekte der jeweiligen Anbieter einarbeiten. „Das ist nichts für Kleinanleger, glaubt die Verbraucherschützerin.

Nahe liegend ist für die meisten Sparer die Anlage in grünen Aktienfonds. In guten Zeiten lässt sich damit nach Beobachtung der darauf spezialisierten Firma Ecoreporter gutes Geld verdienen. Im ersten Halbjahr 2009 wies der Spitzenreiter unter rund 200 in Deutschland zugelassenen nachhaltigen Fonds ein Plus von nahezu 40 Prozent auf. Testsieger war der Swisscanto Equity Fund Green Invest Emerging Markets. Im Durchschnitt kamen die Aktienfonds immer noch auf gut neun Prozent Wertsteigerung, die Rentenfonds auf gerade einmal 3,6 Prozent.

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