Gut beraten

Die teuersten Outdoorjacken sind nicht unbedingt die besten/ Beim Kauf auf Schwachstellen achten

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18. Sep. 2009 –

Mit einer guten Funktionsjacke trotzt man ohne zu schwitzen strömendem Regen. Bis zu mehreren Hundert Euro kosten die „Wasserabweiser“ im Fachgeschäft. Auch Discounter haben die funktionellen Oberteile ab und an im Angebot. Zwar steigt mit jedem ausgegebenen Euro die Wahrscheinlichkeit, dass die Jacke hält was sie verspricht. Ein hoher Preis garantiert jedoch noch lange keine gute Qualität. 

 

 

„Auf die Verarbeitung kommt es an“, erklärt Renate Ehrnsperger von der Stiftung Warentest worauf Kunden beim Kauf einer Outdoorjacke achten sollten. Denn wie wasserdicht die Jacke ist, hängt nicht allein vom Material, sondern auch von der Konstruktion ab. An Schwachstellen kann Wasser eindringen und den Aufenthalt im Freien schnell zu einer recht unangenehmen Angelegenheit machen.

 

„Sogar mit einer 500 Euro teuren Jacke kann man baden gehen“, urteilt Redakteur Frank Wacker, der bei der Zeitschrift Outdoor selbst regelmäßig Jacken testet. Potentieller Schwachpunkt sind die Nähte. Zwar ist das Material der Jacke wasserfest, doch sobald eine Nadel durch den Stoff sticht, ist es mit dem Regenschutz dahin. Hersteller bringen deshalb Klebebänder auf die Nähte auf, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. „Käufer sollten darauf achten, dass die Klebebänder sauber aufgebracht sind“, erklärt Ehrnsperger. Auch undichte Reißverschlüsse bereiten Probleme. Sie müssen gut abgedeckt oder wasserabweisend  sein. Darüber hinaus ist ein Blick auf die Säume ratsam. Denn an ihnen kann sich die Nässe leicht hochziehen und nach innen gelangen. Sind sie regendicht, passiert das nicht.

 

Mit Hilfe verschiedener Systeme schützen Hersteller ihre Textilien vor dem Eindringen von Feuchtigkeit. Mikroporöse Membranen zum Beispiel, wie Gore-Tex, haben so kleine Poren, dass nicht einmal der kleinste Regentropfen hindurchpasst. Wasserdampfmoleküle hingegen, können ohne Probleme entweichen. Auch unterschiedliche Beschichtungen machen Jacken regenundurchlässig. Den besten Stoff gibt es jedoch nicht. „Die Materialien haben unterschiedliche Stärken“, erläutert Fachmann Wacker. Kunden müssten so zum Beispiel abwägen, ob ihnen eine lange Haltbarkeit oder vielleicht doch ein geringes Gewicht wichtig sei.

 

 

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