Im nächsten ICE darf das Fahrrad mit

Die Entwicklung der neuen Baureihe liegt im Plan. Änderungen vereinfachen die Zulassung.

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Von Wolfgang Mulke

09. Mai. 2014 –

In der nächsten Generation der ICE-Züge dürfen die Passagiere auch Fahrräder mitnehmen. Die Züge werden länger und komfortabler. Auch das leidige Problem häufig kaputter Toiletten soll mit der Einführung der unter dem Arbeitsnamen ICx firmierenden Baureihe der Vergangenheit angehören. „Wir haben die Entwicklungs- und Konstruktionsphase abgeschlossen“, sagt die für Technik zuständige Bahn-Vorständin Heike Hannagarth.

 

Die Bahn lässt den ICx von Siemens und Bombardier bauen. Bestellt wurden zunächst 130 Züge im Gesamtwert von 5,3 Milliarden Euro. In einem Rahmenvertrag wurde der Bau von bis zu 300 Zügen vereinbart. Die ersten acht sollen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 über die Gleise rollen. Danach kommt alle zwei bis drei Wochen ein neuer Zug dazu.

 

Die Bahn will die Wünsche der Kunden berücksichtigen. Dazu wurde ein maßstabsgerechtes Modell entworfen und mit verschiedenen Ausstattungsvarianten gebaut und den künftigen Fahrgästen vorgestellt. „Kundenbefragungen zeigen einen Bedarf für mehr Komfort und ein hochwertiges Design“, erläutert Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. So wird der ICx modern gestaltet, zum Beispiel mit Edelstahl-Oberflächen oder Monitoren in allen Fahrgasträumen. Die Internetanbindung fehlt auch nicht.

 

Darüber hinaus wird es mehr Platz für Familien mit Kinderwägen und auch für sperrige Gepäckstücke geben. Neu sind auch Stellplätze für Fahrräder, die im ICE bislang nicht mitgenommen werden dürfen. Im Gegensatz zum Flugzeug dürfen Bahnfahrer auch künftig so viele Gepäckstücke mitnehmen wie sie wollen. Eine Begrenzung sei nicht vorgesehen, betont Homburg.

 

Mit der nächsten Generation des ICE verändern sich auch die Transportkapazitäten. Es wird zwei Varianten des Zuges geben. Die Basisvariante erhält zehn Waggons und kann damit annähernd 1.000 Passagiere ans Ziel bringen. Zudem gibt es eine kleinere Version mit sieben Wagen. Hannagarth zufolge liegen die Hersteller bei der Vorbereitung des ersten Einsatzes im Zeitplan. Nachdem es bei früheren Bestellungen des rollenden Materials immer wieder zu erhebnlichen Verzögerungen seitens der Industrie gekommen ist, arbeiten Besteller und Hersteller nun besser zusammen. Auch die Zulassungsverfahren wurden reformiert, so dass fertige Züge schneller den Verkehr aufnehmen können.

 

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