In der Bahn wird es immer enger

Unternehmen beklagt weiterhin fehlende Züge / Auch in diesem Sommer könnten wieder Klimaanlagen ausfallen / Ende 2014 Internet in allen ICE

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Von Wolfgang Mulke

04. Jun. 2013 –

In den Zügen der Deutschen Bahn wird es immer voller. „Wir müssen eine wachsende Nachfrage mit weniger Zügen bewältigen“, sagt der für den Personenverkehr zuständige Vorstand Ulrich Homburg. Der Konzern hat zwar längst neue Triebwagen und Waggons bestellt. Doch die Hersteller kommen mit der Auslieferung nicht nach. So fehlen allein zwölf ICE auf den Gleisen. Dazu kommt noch ein altes Problem. 2008 wurde die Bahn zu kürzeren Wartungsintervallen beim ICE verdonnert, weil die Achsen zu schnell Risse aufwiesen. Dadurch fallen weitere Züge aus, weil sie in die Werkhallen beordert werden.


Mittlerweile hat die Industrie zwar neue Treibradsätze entwickelt. Doch die Genehmigung für deren Betrieb durch das Eisenbahnbundesamt steht noch aus. Damit rechnet Homburg erste zum Jahresende. Bis die neuen Achsen dann eingebaut sind, gehen weitere Monate ins Land. „Es wird ein heißer Sommer und ein heißer Winter“, ahnt der Vorstand. Immerhin ist die Modernisierung der ICE-2-Züge mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Das Nachfolgemodell ICE 3 ist noch immer nicht in Sicht. 16 dieser Züge sollten bereits ab Herbst 2011 ausgeliefert werden. Laut Homburg kann der Hersteller Siemens bis heute kein verlässliches Datum für die ersten Fahrten angeben. Auch bei 27 Doppelstockwagen von Bombardier verzögert sich die Inbetriebnahme um Monate.


Dafür gibt es an anderer Stelle gute Nachrichten für die Bahnfahrer. Zusammen mit der Deutschen Telekom hat die Bahn den Internetempfang auf den Schnellstrecken weiter ausgebaut. Zwischen Hamburg und Berlin, Dortmund und der Hauptstadt, Frankfurt und München sowie Fulda-Würzburg können die Passagiere nun gegen eine Gebühr während der fahrt surfen. Bis Ende des Jahres werden 180 der 225 ICE-Züge mit der entsprechenden Technik ausgestattet sein. Ende 2014 werden die Fahrgäste auf dem insgesamt 5.200 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetz nahezu durchgängig online gehen können.


Einen heißen Sommer könnte es auch in manchen Zügen selbst geben. Die Modernisierung der Klimaanlagen schreitet vor allem in Intercity-Zügen nur langsam voran. Denn die durchschnittlich 40 Jahre alten Waggons sind überwiegend mit alter Technik bestückt und entstammen 43 verschiedenen Baureihen. Erst Ende 2014 werde der größte Teil der Waggons auf einem neueren Stand der Technik sein, kündigt Homburg an. Bei den ICE läuft die Modernisierung noch oder sie ist wie beim ICE 2 bereits abgeschlossen.





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