Kaum Besserung

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

22. Apr. 2010 –

Wer Medikamente im Internet erwirbt, wird immer noch zu schlecht beraten. Erneut stellt die Stiftung Warentest den Versandapotheken ein  Armutszeugnis aus: Maximal „befriedigend“ bewertet sie die Arbeit der Online-Händler.

 

Selbst bei einfachen Aufgaben versagten die Internet-Pharmazeuten kläglich. Mitunter wurde nicht einmal danach gefragt, ob der Patient hohes Fieber habe. Das ist  geradezu verantwortungslos. Es fehlt den Versendern entweder an qualifiziertem Personal oder sie sparen sich eine gute Beratung, um ihre Gewinnmarge zu erhöhen. Doch auf diese Art und Weise ruiniert sich der aufstrebende Onlinehandel seinen Ruf. Die Unternehmen müssen mehr in die Qualitätsstandards investieren und stärker kontrolliert werden.

 

 

Wer nun glaubt, er sei in der Apotheke an der Ecke besser aufgehoben, irrt. Auch dort ist nicht jeder Rat wirklich verlässlich. Beides zusammen widerlegt die These der Zunft, dass studierte Pharmazeuten hochwertige Beratung garantieren. Doch genau damit begründen die Standesvertreter ihre Privilegien, dass zum Beispiel nur Apotheker Arzneimittel anbieten dürfen. Immer wieder haben ihre Verbände Besserung versprochen, doch die Zusage nicht überall eingehalten. Da muss mehr in Weiterbildung und in die Beratungszeit investiert werde.

 

Immerhin ein Trostpflaster haben die Tester gefunden. Es zieht endlich ein wenig Wettbewerb in der Branche ein und die einst fixierten Preise geraten ins Rutschen.

 

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