Kontrolle ist besser

Der Staat muss Finanzanlagen besser beaufsichtigen

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Von Wolfgang Mulke

16. Okt. 2009 –

Die Suche nach dem größtmöglichen Vorteil ist in einer freien Wirtschaft legitim. Das gilt natürlich auch für Banken. Eine beträchtliche Einschränkung muss dieses Prinzip jedoch generell erfahren: Überall dort, wo zwischen Anbieter und Verbraucher eine gewaltige Informationslücke klafft, ist der Staat als Aufpasser gefragt

 

Bei Finanzprodukten ist es häufig der Fall, dass der Anleger durch eine bewusst komplizierte Gestaltung der Regeln dumm gehalten wird. Kaum jemand versteht, wie Zertifikate gestrickt sind. Nur wenige Sparer haben die Zeit, sich mit ständige wechselnden Zinsofferten zu beschäftigten. Die meisten Kunden wollen nur zuverlässig und ihren Interessen gemäß bedient werden.

 

Dies bleibt immer mehr ein frommer Wunsch. Daran hat auch die Finanzkrise nichts geändert. Bankberater wollen etwas verkaufen und das Ergebnis für den Kunden ist oft zweitrangig. Der Beschäftigten kann da kein Vorwurf gemacht werden. Der auf sie von oben ausgeübte Verkaufsdruck ist enorm. Umso wichtiger ist eine bessere Kontrolle des Marktes. Die Produkte müssen transparenter werden. Die Bundesregierung hat dies auch versprochen, doch mit der Umsetzung lassen sich die meisten Banken Zeit. Die neue Koalition ist hier gefragt. Sie muss durchsetzen, was bisher nur auf dem Papier steht und für eine faire Aufsicht aller Finanzanlagen sorgen.

 

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