Mehr Offenheit von Schufa & Co

Ab heute kostenlose Auskünfte

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Von Wolfgang Mulke

31. Mär. 2010 –

Was ändert sich heute?

 

Ab dem 1. April 2010 gilt ein neues Datenschutzrecht. Für Verbraucher bringt dies eine wichtige Neuerung. Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa müssen allen Bürgern auf Anfrage einmal jährlich eine kostenlose Aufstellung der von ihnen gespeicherten Daten übermitteln. Mitgeteilt wird auch, woher die Informationen stammen und an wen sie weitergegeben wurden. Schließlich muss der Scorewert und wie er zustande kommt offen gelegt werden. Die Auskunfteien sind gehalten, ihre Mitteilungen verständlich zu formulieren.

 

Was bedeutet der Begriff Scoring?

 

Scoring ist eine mathematische Methode, mit der die Zahlungsfähigkeit von Kunden ermittelt wird. Es ist eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Am Ende steht ein Scorewert, der die Gefahr eines Zahlungsausfalls darstellt. Der Idealwert 100 bedeutet, dass die Bonität absolut sicher ist. Ein Wert von Null wäre der gesichert anzunehmende Ausfall des Schuldners. ermittelt.

 

Welchen Einfluss haben Bonitätsprüfungen?

 

Vom Scorewert hängt bei vielen Unternehmen die Bonitätseinschätzung ihrer Kunden ab. Das kann bei einem Kreditantrag, beim Kauf im Versandhandel, beim Strom- und Gasvertrag oder beim Wechsel des Mobilfunkanbieters eine Rolle spielen. Je schlechter der Scorewert, desto teurer kann zum Beispiel der Kredit werden, wenn das Darlehen nicht ganz verweigert wird.

 

Welche Daten werden von Auskunfteien gesammelt?

 

Es werden viele Angaben gespeichert, die mit dem Abschluss von Verträgen zusammenhängen. Dazu gehören Kontoverbindungen, Leasing- und Ratenkreditverträge, die Adresse, mögliche Zahlungsausfälle oder -rückstände. Eine Studie Verbraucherministeriums vom letzten Sommer hat den Auskunfteien viele Fehler nachweisen können. 45 Prozent der gespeicherten Daten erwiesen sich als unvollständig oder gar falsch. 

 

Warum sollten Verbraucher ihre Scoring-Werte kennen?

 

Wer seinen Scoring-Wert und die ihm zugrunde liegenden Daten kennt, kann erstens sicher stellen, dass keine falschen Informationen über ihn verbreitet werden, zweitens feststellen, wie der Scorewert verbessert werden kann und dadurch drittens eine höhere Kreditwürdigkeit bei der Bank erlangen. Das schlägt sich dann in besseren Darlehenskonditionen nieder.

 

Wie erhalten die Bürger diese Auskünfte?

 

Ein einfaches Schreiben an das jeweilige Unternehmen genügt. Einen Musterbrief dafür haben die Verbraucherzentralen unter der Internetadresse www.vzbv.de bereit gestellt.

 

Kostet die Information etwas?

 

Einmal jährlich ist die Datenauskunft gratis. Für weitere Anfrage dürfen die Unternehmen Gebühren verlangen. Die Schufa stellt zum Beispiel ab der zweiten Mitteilung 18,50 Euro in Rechnung.

 

Welche Auskunfteien sammeln Kundendaten?

 

Es gibt einige große Unternehmen in der Branche, die über den Löwenanteil der Daten verfügen. Die größte Auskunftei ist die Schufa. Aber auch Creditreform, Arvato Infoscore und Bürgel sind in diesem Geschäft zuhause. Zudem bieten etliche kleinere Firmen ihre Dienste an.

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