Mehr Sorgfalt

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

18. Nov. 2009 –

Chancen und Risiken liegen oft eng beieinander. Bei den Kreditkarten ist es nicht anders. Einerseits können Kunden damit weltweit leicht bezahlen oder problemlos im Internet auf Einkaufstour gehen. Andererseits sind die vielen Daten angesichts von über 100 Millionen Transaktionen pro Jahr kaum mehr verlässlich zu schützen. Betrügereien nehmen daher zwangsläufig zu.

 

Allzu groß müssen die Sorgen der betroffenen Kunden nicht sein. Denn die Banken haften für Schäden, die durch den kürzlich entdeckten Datenklau möglicherweise entstanden sind. Beruhigen ist das, was bislang über das Sicherheitsleck in einer spanischen Firma bekannt wurde, jedoch keineswegs. Denn es bedeutet zwangsläufig Arbeit für die Kreditkartenbesitzer. Es führt kein Weg mehr daran vor, ständig Kontoauszüge und Abrechnungen zu überprüfen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass kein Krimineller Zugriff auf das Guthaben nimmt. Der Aufwand bleibt an den Verbrauchern, auch wenn sie keinen finanziellen Verlust erleiden, kleben. Vielleicht ist das der Preis der Freiheit, mit einem kleinen Plastikkärtchen einkaufen zu dürfen.

 

Allein mit dem Verweis auf ihre Haftung machen es sich die Banken allerdings viel zu leicht. Denn das ist nur die halbe Wahrheit. Ganz offensichtlich werden noch nicht die sichersten Systeme eingesetzt, die es technisch gibt. Möglicherweise von Betrug betroffene Kunden wurden auch oft erst sehr spät informiert. Das ist besonders ärgerlich, weil die Verbraucher am Ende doch für den Schaden aufkommen müssen, nur nicht allein, sondern als Kollektiv über die Gebühren für die Karte oder die Bankgebühren allgemein. Daher ist die Forderung nach mehr Sorgfalt bei der Sicherheit mehr als begründet. Hundertprozentige Gewissheit hat allerdings nur, wer auf die Bezahlung mit Karten ganz verzichtet.

 

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