Mehr Vertrauen

Kommentar zum Standort D

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Von Björn Hartmann

16. Feb. 2024 –

Wer Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und vor allem Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) dieser Tage zuhört, könnte meinen, es gehe mit Deutschlands Wirtschaft abwärts. Wer sieht, wie internationale Konzerne handeln, kommt zu einem anderen Schluss: Der US-Autobauer Tesla will sein 2022 eröffnetes Werk in Grünheide bei Berlin gerade erweitern. Der US-Chiphersteller Intel investiert 30 Milliarden Euro in eine ultramoderne Fabrik bei Magdeburg und der US-Softwareriese Microsoft steckt jetzt rund 3,3 Milliarden Euro in neue Rechenzentren westlich von Köln und in Standorte bei Frankfurt.

Deutschland, das zeigen die Investitionen, ist attraktiv. Wir sind die drittgrößte Wirtschaft der Welt. Microsoft sieht gute Chancen, Geld zu verdienen, wenn es seine Cloud-Anwendungen vor allem zur künstlichen Intelligenz deutschen Unternehmen anbietet. Die Firmen brauchen die neuen Technologien, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Weitere Vorteile des Standorts D: Es gibt hervorragend ausgebildetes Personal, die Lebensqualität ist hoch und in einigen Regionen auch die Bereitschaft, etwas zu wagen – getrieben vom Strukturwandel.

Gerade verändert sich in Deutschland sehr viel. Das trifft etablierte Branchen wie die Autoindustrie oder die Kohleförderung. Und wie immer, wenn sich etwas wandelt, gibt es Reibungen. Das kann verunsichern. Aber es bedeutet nicht, dass das Land in der Bedeutungslosigkeit versinkt, wie manche Aussagen glauben machen. Die Wirtschaft ist sehr anpassungsfähig, erfinderisch und mutig. Sie wird auch in Zukunft erfolgreich sein. Darauf setzen die US-Konzerne mit ihren Milliarden-Investitionen. Das Vertrauen sollten auch die deutschen Politiker haben.

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