Mit einem blauen Auge davonkommen

Trotz Krise – Tourismusverband blickt optimistisch in die Zukunft/ Sachsen immer beliebter bei Gästen aus dem Ausland

Teilen!

12. Mär. 2009 –

Auch angesichts der Wirtschaftskrise zeigt sich die Tourismusbranche in ihren Prognosen für 2009 optimistisch. „Wir können eine schwarze Null schaffen“, sagte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer, bei der Vorstellung des Sparkassen-Tourismusbarometers auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.

2008 war es noch aufwärts gegangen. Erneut wuchsen die neuen Bundesländer mit einem Plus von 2,7 Prozentpunkten stärker als die alten Bundesländer, die ein Plus von 2,0 Prozent verzeichneten.133 Millionen Gäste konnten im vergangenen Jahr in Deutschland begrüßt werden. Das bescherte den Hotels, Ferienwohnungen und Campinganlagen 370 Millionen Übernachtungen. Zwar reisten nur 22 Millionen Besucher nach Ostdeutschland, was den Herbergen rund 70 Millionen Übernachtungen einbrachte. Dennoch können sich diese Zahlen zeigen lassen.

Egal ob beruflich unterwegs oder auf Urlaubsreise – 2008 übernachteten 0,8 Prozent mehr Reisende im Freistaat Sachsen als im Jahr zuvor. Vor allem die Sächsische Schweiz gewann als Reiseziel an Attraktivität. Diese Wachstumsraten versetzen das Land auf Rang 12 im Ranking der Flächenbundesländer. Auf dem Spitzenplatz steht Mecklenburg-Vorpommern mit 27,5 Millionen Übernachtungsgästen und einem Plus von 4,5 Prozent.

Bei den ausländischen Reisegästen waren im letzten Jahr vor allem sächsische und sachsen-anhaltinische Urlaubsorte beliebt. Die Regionen erzielten mit 8,9 bzw. 11,5 Prozent besonders hohe Wachstumsraten. Generell zog es 2008 mehr Gäste aus dem Ausland in die ostdeutschen Flächenländer. Nur Thüringen musste leichte Einbußen von einem Prozent hinnehmen.

In punkto Bettenauslastung konnten die Betreiber der sächsischen Übernachtungsquartiere ihre Spitzenposition aus dem Vorjahr behaupten – dies zwar mit kleinen Einbußen, aber immerhin noch mit einem Vorsprung von 0,6 Prozent zum Zweitplatzierten Mecklenburg-Vorpommern –
gefolgt von Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Kein gutes Jahr war 2008 für viele der über 300 Freizeit- und Kultureinrichtungen, wie zum Beispiel Museen oder Vergnügungsparks. Doch nicht - wie man annehmen könnte - die Krise drückte die Besucherzahlen in diesem Tourismussegment, sondern das „vermasselte“ Ostergeschäft und der zu kalte und zu regnerische Sommer.

Dass die Wirtschaftskrise den Tourismus erreicht hat, steht fest. „Mehr Bundesbürger als sonst wissen nicht, ob es mit dem Urlaub was wird“, beklagt Mathias Feige, Chef von dwif Consulting, dem Beratungsunternehmen, das mit dem Tourismusbarometer beauftragt ist, „Zuwächse werden wir wohl mit der Lupe suchen müssen.“ Seine Prognose für dieses Tourismusjahr: Ein halbes Prozent Wachstum.  

Im Übrigen trägt die Zusammenarbeit in der sächsischen Tourismuswirtschaft gute Früchte: Die Aktion „Oberlausitzer Genussfestival“ gewann im Freistaat Sachsen den „MarketingAward – Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV). Der Preis würdigt in diesem Jahr herausragende Kooperationen und Betriebe, die die Gastronomie im ländlichen Raum stärken und in Zusammenarbeit mit örtlichen Produzenten erfolgreich die regionale Küche präsentieren.

« Zurück | Nachrichten »