Raus aus dem Alltag und hinein in die Natur

Wandern ist „in“ / Schicke und leichte Funktionstextilien liegen im Trend

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18. Sep. 2009 –

Berge erklimmen, mit dem Paddelboot Seenlandschaften erkunden oder auf dem Rad entlegenen Ortschaften entgegen brausen: Immer mehr Menschen zieht es in ihrer Freizeit an die frische Luft. Am liebsten schnüren die Deutschen ihre Wanderschuhe und ziehen mit dem Rucksack auf dem Rücken durchs Land. Vom verstaubten Wanderimage ist nichts mehr geblieben. Im Gegenteil: Moderne und farbenfrohe Kleidung macht aus den Pilgern einen willkommenen Hingucker. 

 

Umfragen zufolge wandert jeder zweite Deutsche gelegentlich oder regelmäßig durch Wald und Flur. Die meisten legen die auserkorene Strecke lieber gemütlich zurück. Immer häufiger geht es dabei Querfeldein. Populär sind zum Beispiel Schnitzeljagden mit GPS-Gerät. Beim so genannten Geocaching („cache“ engl.: geheimes Lager), sucht man mit dem Navigationssystem einen Schatz, dessen Koordinaten zuvor im Internet veröffentlicht wurden. Das zieht auch Menschen an, die normalerweise für das Wandern nicht zu begeistern sind.

 

Eigentlich kann der Spaziergänger auf deutschen Wegen kaum verloren gehen. Trotzdem wappnen sich dagegen immer mehr Ausflügler mit einem GPS-Gerät. Die modernen Wegweiser sind bereits für 100 Euro erhältlich. Es gibt dazu Spezialkarten für Wassersportler ebenso wie für Radfahrer. Eine gute digitale Karte ist oft teurer als das Gerät selbst und kostet locker einen dreistelligen Betrag.

 

Am wichtigsten ist jedoch die richtige Kleidung für jedes Wetter und jede Aktivität. Festes Schuhwerk mit Profil gehört zum Beispiel zur Grundausrüstung eines jeden Wanderers. "Gute Schuhe kauft man am besten im Fachhandel und testet sie vor Ort“, empfiehlt der stellvertretende Geschäftsführer des Deutschen Wanderverbands Erik Neumeyer, „100 Euro sollte man dafür kalkulieren." Neben dem Rucksack ist auch eine wasserdichte aber atmungsaktive Regenjacke empfehlenswert.

 

„Funktionskleidung ist absolut sinnvoll“, erklärt Wanderexperte Neumeyer. Beim Outdoorhändler Camp4 weiß man sogar schon über künftige Trends bei den funktionellen Bekleidungsstücken Bescheid. „Merino-Wollunterwäsche wird der Renner“,  prognostiziert Mitarbeiter Enriko Wolff die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft. Egal ob Unterhemd oder -hose, T-Shirt oder Leggings, die feinfaserigen Textilien kratzen garantiert nicht, sind atmungsaktiv und regulieren den Wärmehaushalt ganz natürlich. Freilich, günstig ist die Wäsche nicht, scheint aber zu überzeugen: „Wer einmal Merino gekauft hat kommt wieder“, beobachtet der Mann vom Fach.

 

Tatsächlich, mit seiner Prognose könnte Wolff Recht haben, schließlich warten die Hersteller inzwischen mit modischen Kollektionen in bunten Farben auf und setzen damit auf einen Trend: Funktionskleidung darf heute auch gut aussehen. Das stärker werdende Modebewusstsein der Kunden beobachtet man auch bei der Zeitschrift Outdoor: „Die Hersteller machen sich über das Design Gedanken“, berichtet Redakteur Frank Wacker, „die Produkte sind mittlerweile sehr modisch geworden.“

 

Angesagte Farbtöne und fesche Schnitte sind aber nicht das einzige, auf das sich Outdoorfreunde freuen können: Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ setzt die Branche immer stärker auf ultraleichte Stoffe. Das lässt die Pfunde bei Jacken, Zelten und Schuhen purzeln. Gerade einmal 250 Gramm bringt das wasserdichte und atmungsaktive Marmot Mica Jacket auf die Waage. „Rekordverdächtig“ nennt das die Outdoor-Redaktion. Mit der „wohl leichtesten“ Jacke aus Gore-Tex Pro Shell – einem, nach Händlerangaben, aus den strapazierfähigsten und atmungsaktivsten Geweben hergestelltem Material, das dauerhafte Wasser- und Winddichtigkeit bietet – wartet Adidas auf. Das Terrex Feather Jacket ist gerade einmal 325 Gramm leicht.

 

Den Wunsch nach Leichtigkeit spürt auch der Fachhändler. „Soft Shells werden immer stärker nachgefragt“, beobachtet Wolff vom Camp4-Team das Käuferverhalten. Die bequemen Stoffjacken aus elastischem Material mit glatter Außen- und weicher Innenseite wehren bedingt Nässe ab, sind windabweisend bis winddicht und bedingt wasserdicht – ideal fürs Wandern. „Sie ersetzen das klassische Wanderhemd“, urteilt Outdoor-Mann Wacker. 

 

Atmungsaktive Kleidung ist für sportliche Aktivitäten die erste Wahl. Wer jedoch mit seinem Funktionsanorak beim Skifahren oder Geocaching nicht unverhofft ins Schwitzen geraten möchte, sollte auf das passende Darunter achten. „Die beste Jacke nützt nichts, wenn man keine Unterwäsche trägt, die die  Feuchtigkeit so schnell wie möglich vom Körper wegleitet“, erklärt Wolff. Sowohl Textilien aus Kunstfaser als auch aus Merino-Wolle können das.

 

Weil Kunstfaser leichter anfängt zu riechen, bearbeitet die Industrie die Materialien mit Silberionen nach. Das wirkt antibakteriell, die Wäsche bleibt länger frisch. Von  Silberhöschen und Co. als Alltagskleidung rät das Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch ab. Die Textilien seien noch nicht ausreichend erforscht. Und mögliche allergische Reaktionen oder Resistenzbildungen nicht auszuschließen.

 

 

 

 

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