Riesenflop

Die Riester-Rente hat sich nicht bewährt

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Von Wolfgang Mulke

07. Dez. 2009 –

Die Riester-Rente hat sich nicht bewährt. Unter dem Strich verdienen damit vor allem die Anbieter der Rentenversicherungen. Der Milliardenzuschuss vom Staat hilft nicht den Bürger, sondern der Finanzwirtschaft.

 

Die private Zusatzvorsorge hält auch sonst nicht, was den Bürgern versprochen wurde. Eigentlich sollte die spätere Privatrente die Kürzung der gesetzlichen Vorsorge ausgleichen. Doch weniger als die Hälfte der von der Rentenkürzung betroffenen Bürger hat einen Riestervertrag abgeschlossen. Das hat gute Gründe. Geringverdiener können sich trotz hoher Zuschüsse die monatliche Sparrate nicht leisten. Und bei vielen kommt später so wenig Rente heraus, dass sich der Aufwand erst gar nicht lohnt. Zudem sind die Produkte oft so undurchsichtig gestaltet, dass ein Normalbürger sie weder vergleichen noch die tatsächlichen Leistungen einschätzen kann. Auf gut deutsch: Die Riester-Rente ist ein Riesenflop.

 

Es ist höchste Zeit, das Konzept zu überarbeiten. Es müssen Kostenobergrenzen eingeführt und eine einfache Darstellung der wichtigsten Daten durchgesetzt werden. Am besten wäre es, wenn der Staat nur wenige und einfache Produkte fördern würde, die dafür ein Höchstmaß an Sicherheit und Ertrag bieten. Auch an einem Zwang zur Zusatzvorsorge führt kein Weg vorbei, wenn frühzeitig gegen Altersarmut vorgegangen werden soll. Beispiele für an den Interessen der finanziell weniger gebildeten Arbeitnehmer ausgerichtete Sparpläne gibt es in anderen Ländern, zum Beispiel in Schweden.

 

Die private Vorsorge ist nicht die einzige Baustelle, die in den nächsten Jahren erneut bearbeitet werden muss. Das Thema Altersarmut muss dringend auf die Tagesordnung gesetzt werden. Immer weniger Arbeitnehmer können ausreichend vorsorgen, trotz Arbeitsstelle und gutem Willen. Daran wird auch eine reformierte Riester-Rente nichts ändern. 

 

 

 

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