Scheu

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

18. Jun. 2012 –

Nicht nur das Kapital ist scheu wie ein Reh. Auch der Autofahrer geht ungern Risiken ein. Denn Der Kauf des Fahrzeugs hat in der Regel viel Geld gekostet. So wird an der Tankstelle die Säule mit dem Biospritgemisch E10 gemieden. Tief sitzt die Sorge, dass der eigene Wagen entgegen allen Beteuerungen von Politik und Industrie doch nicht gut vertragen könnte. Dann kommt eher das teurere „normale“ Superbenzin in den Tank. Daran hat sich auch gut ein Jahr nach der Einführung von E10 nicht viel geändert. Es wird nur nicht mehr so viel darüber geschrieben und gesprochen.


Ein weitaus höherer Marktanteil wäre wünschenswert. Schließlich schont das Gemisch die Umwelt und trägt zur Vermeidung von weiteren Klimaschäden bei. Doch allein den Autofahrern die Schuld für den bisherigen Misserfolg zuzuschreiben, wäre falsch. Es gibt zwar im Internet reichlich Informationen dazu, welche Modelle Probleme mit E10 haben. Doch offenkundig vertrauen die Verbraucher der Industrie nicht mehr oder sie sind mit diesem Medium nicht erreichbar. Viele würden Fachleuten glauben, etwa den Tankstellenbetreibern oder ihrer Kfz.-Werkstatt. Doch dort werden sie diesbezüglich noch zu wenig unterstützt. Das muss sich ändern, wenn E10 doch noch eine Erfolgsstory sein soll.


Aber den Autofahrern sei auch angeraten, sich aus eigenem Antrieb besser über den Biosprit kundig zu machen. Denn am Ende zahlt sich dies in Euro und Cent für aus, weil der Kraftstoff billiger ist als herkömmlicher. Und ein ernstlicher Grund zur Sorge besteht auch nicht, weil sich nur wenige Benziner an E10 ernstlich verschlucken.

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