Schnelle Hilfe ist billiger

Griechenland helfen? Pro von Hannes Koch

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Von Hannes Koch

11. Feb. 2010 –

Griechenland die finanzielle Hilfe in der augenblicklichen Notlage zu verweigern, wäre grundfalsch. Zwar hat das Land jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und seine horrende Verschuldung billigend in Kauf genommen. Dies darf aber jetzt nicht als Rechtfertigung herhalten, auf stur zu schalten. Wären die europäischen Regierungen nicht bereit, dem Mittelmeerstaat unter die Arme zu greifen, würden sie eine weitere Finanzkrise riskieren.


Bloße Appelle zum Sparen reichen nicht. Denn ohne zusätzliches Geld und damit einen Vertrauensvorschuss der EU können die Investoren auf den Kapitalmärkten die Zinsen für griechische Staatsanleihen weiter in die Höhe treiben. Das zu befürchtende Ergebnis: Die Regierung in Athen kann ihren Finanzbedarf nicht mehr decken und muss die Zahlungsunfähigkeit erklären. Griechische Staatsanleihen würden damit als erstes zu wertlosen Schrottpapieren, dann könnten die Anleihen Portugals und Spaniens folgen. Weil auch diese Länder den Euro als gemeinsame Währung haben, würde ebenso Deutschland leiden. Die Zinsen für deutsche Staatsanleihen stiegen enorm – und damit die Verschuldung der deutschen Steuerzahler. Diese Kosten wären viel höher als der Umfang eines schnellen, wirksamen Hilfspaketes.


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