So rollt der Rubel

Im Internet muss man keine Waren feilbieten um Geld zu verdienen/ Wer Werbung schaltet oder Online-Shops verlinkt, füllt sein Konto ohne großen Aufwand auf

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28. Aug. 2009 –

„Weiblich frisch“ oder doch lieber „weiblich orientalisch“? Apfelblüte, Lavendel oder doch besser Jasmin? Wer bei MyParfuem.de seinen eigenen Duft kreiert und bestellt, hält am Ende mit Sicherheit einen ganz einzigartigen Flacon in den Händen. Schließlich locken über acht Milliarden Kombinationsmöglichkeiten.  Jedem sein individuelles Parfüm: Mit dieser Idee gingen drei Berliner Teens im vergangenen Jahr online. „Der Erfolg hat uns überrollt“, sagt Mitgründer Matti Niebelschütz. Inzwischen hat das Unternehmen zehn Leute und verdient im Internet echtes Geld.

 

Das wollen viele, schaffen aber nur wenige, meist mit Shops auf großen Portalen wie Ebay. Doch auch mit der privaten Homepage lässt sich ohne viel Aufwand und ohne Waren feilbieten zu müssen, eine Geldeinnahmequelle erschließen. „Man kann zum Beispiel Bannerplätze verkaufen“, erklärt Mario Fischer, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Würzburg „oder man lässt über Google AdSense Anzeigen schalten.“ Der Clou beim Internetwerkzeug AdSense: Auf der Homepage wird nur relevante Reklame eingeblendet. Wer also einen Reiseblog besitzt, muss nicht fürchten, dass plötzlich Werbung für Babywindeln auf der Webseite aufblinkt. „Jedes mal, wenn ein Benutzer auf die Anzeige klickt, erhält man Geld“, erklärt der Experte für Online-Marketing das Prinzip.

 

Auch Affiliate-Netzwerke (engl. affiliate „angliedern“) machen sich bezahlt. Das funktioniert so: Wer beispielsweise eine Homepage zum Thema Mode betreibt, verweist mit einem Link auf einen Versandhändler. Jedes Mal, wenn ein Besucher über die Modeseite auf die Seite des Händlers gelangt und dort etwas bestellt, erhält der Seitenbesitzer eine Provision. „In der Regel sind das zwischen sieben und zehn Prozent des Warenkaufwerts“, weiß Fischer.

 

Doch nicht auf jeder Internetseite verwandelt sich Werbung auch in bare Münze: „Nur wenn man ,traffic’ (engl. Verkehr) hat, rentiert sich das“, erklärt der Experte. „20 oder 30 Besucher am Tag lohnen sich nicht – aber 100.“ So lassen sich monatlich zwischen 50 und 100 Euro dazu verdienen. Wie viele Besucher die Homepage am Tag anlockt findet man kostenlos mit Google Analytics heraus.   

 

Doch aufgepasst: Wer auch nur einen Cent verdient, gilt nicht mehr als Privatperson. Impressum, Steuernummer und Gewerbe anmelden sind dann Pflicht.     

 

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